Bis die Polizei kommt Laute Partys in Mildensee: Bässe der Ostblockschlampen im Waldbad Adria sorgen für Frust

Dessau - Am Strandbad Adria ging am Wochenende die Post ab. Gleich zwei Partys, am Freitag und Sonnabend, standen auf dem abendlichen Veranstaltungskalender. Bei tropischen Temperaturen zogen am Freitag die „Ostblockschlampen“ und am Samstag die „Ü 30-Party“ hunderte Feierlustige an.
Bässe reißen Anwohner in Mildensee aus dem Schlaf
Die Musik wummerte durch den Abend und die Nacht und war weithin zu hören. „Früh um 5 Uhr dröhnten die Bässe immer noch und brachten uns hier in Mildensee um den Schlaf“, schilderte Jörg Schwabe am MZ-Telefon seine nächtlichen Erlebnisse. Und war hörbar verärgert. „Man hätte doch nur die Bässe runterdrehen müssen.“
Schon im vorigen Jahr hatte die Beachparty bei Schwabe für Verdruss gesorgt, was er dem städtischen Ordnungsamt als Beschwerde vortrug. Allerdings ohne erkennbare Reaktion.
Hotelmanager beschwert sich über mangelnde Information
Für Verärgerung hat die nächtliche Beachparty auch im unmittelbar neben dem Bad liegenden Hotel „Days Inn“ gesorgt. „Beide Tage wummerten die Bässe bis früh um 5, das war das Hauptproblem“, blickt Hotelmanager Tobias Jahn auf das Wochenende zurück, das ihm auch einige Gästebeschwerden eingebracht hat.
Er bemängelt auch, dass es im Vorfeld überhaupt keine Information gegeben habe, „da hätte man sich drauf einstellen können.“ Lärmprobleme gebe es bei jeder Veranstaltung an der Adria, so die Erfahrungen des Hotelmanagers, der dies vor allem deshalb kritisch sieht, weil sich in unmittelbarer Nähe der Adria ein Wohngebiet befindet.
Anwohnerin rief die Polizei
Gegen 1 Uhr am Sonntag früh erreichte das Polizeirevier die Beschwerde einer Mildenseerin über den ruhestörenden Lärm. Die Beamten waren vor Ort und baten den Veranstalter, die Musik leiser zu stellen. „Das ist immer der erste Schritt“, erklärt Sebastian Opitz, Pressesprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost.
Er verwies darauf, dass bei ruhestörendem Lärm prinzipiell das Ordnungsamt als Genehmigungsbehörde zuständig sei. „Wir springen nur ein, wenn das Amt keinen Vertreter schicken kann, also abends, nachts oder am Wochenende.“
Da der Polizeibesuch offensichtlich nicht gefruchtet hat, müsse die Stadt jetzt prüfen, ob der Veranstalter die Auflagen, die mit der Genehmigung verbunden sind, eingehalten habe oder nicht. Und gegebenenfalls eine Strafe verhängen. (mz)