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Laukötter GmbH Laukötter GmbH: Erfolgsjahr geht zu Ende

Von Steffen Brachert 29.12.2003, 17:06

Dessau/MZ. - Fast versteckt liegt Laukötters Firma an der Oechelhaeuserstraße. Das Bürogebäude vorn verdeckt den Blick auf die Werkhallen, die entlang der Bahnstrecke Dessau - Köthen stehen und 2003 mächtig gewachsen sind. Anfang Oktober schon war große Einweihung, unbemerkt von der Öffentlichkeit. "Wir haben unsere Produktionsfläche verdoppelt", sagt Betriebsleiter Gerd Lubaczowski. 5 000 Quadratmeter kamen hinzu. Vier Millionen Euro wurden in die Zukunft der Firma investiert: in neue Hallen und neue Gussmaschinen. Und Karl-Heinz Laukötter, der Firmenchef, kann trotzdem ruhig schlafen.

2003 war ein gutes Jahr für die Firma. "Es ist das eingetreten, was prognostiziert war", sagt Laukötter und überlegt dann kurz. "Eigentlich war es noch besser als erwartet." Die Laukötter GmbH, ein Spezialist für Guss- und Formteile in Aluminium und auch Magnesium, ist drin im Geschäft und hat sich vor allem als Automobilzulieferer einen Namen gemacht. VW ist ein großer, ein wichtiger Kunde. Doch Laukötter bemüht sich um Vielfalt: 600 verschiedene Druckteile sind im Angebot, Kleinserien bis 1 000 Teile, aber auch Großserien, in denen manche Teile millionenfach gegossen werden. "Wir möchten in jeder Branche drin bleiben", sagt Lubaczowski. Wachsen konnte Laukötter aber nur durch die Automobilbranche.

Im Juli stand die Erweiterung noch auf der Kippe. Anwohner hatten gegen die neuen Hallen geklagt und mit einer einstweiligen Verfügung den Bau gestoppt. Das ist Geschichte. Die Halle stehen - und vieles ist seitdem einfacher. Platz ist: Materialfluss und Logistik haben sich verbessert, auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. "Lauter ist es aber nicht geworden", versichert Karl-Heinz Laukötter. Das war der Grund der Klage. "Im Gegenteil: Die Nachbarn sind komplett abgeschottet. Da kommt nichts mehr rüber." Lubaczowskis Dank geht an Stadt und Land. "Unbürokratisch und kurzfristig haben die geholfen", lobt Lubaczowski. "Die haben die Erweiterung unserer Firma erst möglich gemacht."

1996 zählte Laukötter 79 Mitarbeiter. Der Tiefpunkt war erreicht. Anfang 2003 waren es 160, jetzt, mit den neuen Hallen, sind es 180. 2004 sollen es 200 werden - mindestens. "Wir brauchen die Leute", sagt Lubaczowski. "Wir haben die Aufträge, die uns Sicherheit geben." Die Gießereiproduktion hat sich gegenüber 2002 nahezu verdoppelt. Seit Weihnachten steht die fünfte große Gussmaschine.

Und Laukötter hat immer noch etwas in der Hinterhand: den Motor, den Junkers-Motor nach dem Gegenkolbenprinzip, der in zwei Nebenräumen vor sich hin rattert. Lubaczowski will keine Euphorie aufkommen lassen. Und doch wächst der Optimismus, dass aus dem ehrgeizig, anfangs belächelten Projekt etwas werden könnte: "Die Resonanz der Experten ist riesig", sagt der Betriebsleiter. Die Entwicklung läuft. Mit beeindruckenden Ergebnissen. Erste Einbauversuche in Ultraleichtzellen sind in Planung. "Der Zeitpunkt, wann wir das erste Mal fliegen", ahnt Lubaczowski, "ist nicht mehr weit weg."