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Krankenhaus Anhalt-Zerbst Krankenhaus Anhalt-Zerbst: Neue Betten und neue Ufer

Von Lothar Gens 26.09.2003, 16:04

Zerbst/MZ. - Dass mit dieser Entscheidung der Anhalt-Zerbster Kreistag offenbar ein glückliches Händchen bewiesen hat, sollte unmittelbar im Anschluss an den Festakt, an dem viele Zerbster Bürger teilnahmen, deutlich werden. Denn unterzeichnet wurden zwei Verträge der Krankenhaus Anhalt-Zerbst gGmbH. Zum einen der Beitrittsvertrag des Krankenhauses zum Deutschen Zentrum für Knochen- und Knorpelzelltransplantation und zum anderen ein Kooperationsvertrag mit dem Institut für Zellbiologie und Zelltechnologie der Universität Leipzig.

Prof. Dietmar Enderlein von der Medigreif-Unternehmensgruppe hatte bereits während seiner Richtfest-Ansprache darauf hingewiesen, welche Ziele der neue Mehrheitsgesellschafter des Zerbster

Krankenhauses auch mit dem Abschluss dieser beiden Verträge im Auge hat. "Wir möchten, dass neben Vogelsang (das Fachkrankenhaus gehört ebenfalls zur Medigreif-Gruppe, d. R.) Zerbst das zweite Zentrum der Körperzellentransplantation in den neuen Bundesländern wird", sagte Enderlein. "Damit bekommt die Chirurgie einen Auftrieb, der seinesgleichen in Ostdeutschland sucht."

Doch auch auf anderen Gebieten wolle man Highlights setzen. Als Beispiel nannte er, dass in dieser Woche in Zerbst mehr Herzschrittmacher implantiert wurden, als im ganzen vergangenen Jahr. Enderlein versicherte, dass Medigreif alles tun werde, dass die medizinische Versorgung auf einem Niveau ist, auf dem man keine Angst um den Standort zu haben brauche.

In einem anschließenden Pressegespräch erläuterten Prof. Dr. Dietmar Enderlein und Dr. Jörg Peters, Chefarzt des Fachkrankenhauses Vogelsang, worum es bei der Knochenzelltransplantation geht, die im Zerbster Krankenhaus etabliert werden soll. Letztlich handele es sich um den Ersatz von Organen aus körpereigenem Gewebe anstatt mit Prothesen aus anderen Materialien. Von der Zusammenarbeit mit Leipzig verspreche man sich dabei große Synergieeffekte. Zumal es in Vogelsang bereits gelungen sei, rund 100 solcher Operationen ohne Komplikationen und Probleme durchzuführen.

Bei allem das Zerbster Krankenhaus betreffenden Optimismus, ist der Roßlauer Standort am gestrigen Tag nicht vergessen worden. Landrat Holger Hövelmann versicherte, dass man alles daran setzen werde, auch dafür eine vernünftige Lösung auf den Weg zu bringen.