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Kleutschs neuer Ortsbürgermeister Kleutschs neuer Ortsbürgermeister: Ausbau der Straßen an erster Stelle

Von Ilka Hillger 04.08.2004, 15:48

Halle/MZ. - Heiß strahlt die Sommersonne auf Kleutsch. Gerademal ein Dackel kann sich zu etwasGebell aufraffen. Die Fensterlädensind zu, die Rasensprenger rauschen und Hans-Joachim Thiemann macht sich auf den Weg in

das Bürgerhaus. Gleich beginnt die Bürgersprechstunde, danach tagt der dreiköpfige Ortschaftsrat. "So zehn bis zwölf Leute aus dem Ort werden dazu kommen", mutmaßt Thiemann, bei dem schönen Wetter könnten es aber auch weniger werden. Für Hans-Joachim Thiemanns Schätzung spricht seine Erfahrung. Er ist der neue Ortsbürgermeister und war von 2000 bis zur jüngsten Kommunalwahl Stellvertreter in dieser Funktion.

1998 zog er von der Stadt in den Vorort, zwei Jahre später saß er im Ortschaftsrat, mit dem sich Kleutsch, das seit Mitte 1994 - also seit zehn Jahren - zu Dessau gehört, anfangs etwas schwer tat. "Bei der Wahl 2000 hat sich einfach niemand als Kandidat gemeldet", erinnert sich Thiemann. "Als ich das damals mitbekam, dachte ich, einer muss es doch machen." So fand sich Thiemanns Name bei der anberaumten Nachwahl als Einzelkandidat auf der Liste. Und auch 2004 trat er mit entsprechendem Erfolg wieder an. Zehn Jahre nach der Eingemeindung von Kleutsch ist Hans-Joachim Thiemanns Bilanz verhalten positiv. "Die Kleutscher haben sich mit dieser Lösung abgefunden. Aber prinzipiell ist es schon durch die kürzeren Wege zu den Ämtern günstiger, zur Stadt zu gehören", sagt er. Gut 420 Einwohner zählt Kleutsch, 150 kamen in den letzten Jahren durch den Neubau von Einfamilienhäusern dazu. Die Kluft zwischen den Alt-Kleutschern und Neu-Kleutschern sieht der Ortsbürgermeister spätestens seit dem Hochwasser 2002 immer mehr schwinden. "Da ist der Ort wirklich zusammengewachsen."

Um diesen Zusammenhalt noch zu verstärken, haben sich Thiemann und seine beiden Mitstreiter im Ortschaftsrat für die begonnene Legislaturperiode einiges vorgenommen. "Wir müssen endlich einen Heimatverein gründen", sagt der 53-Jährige mit Blick auf die benachbarten Orte, wo solche längst arbeiten. Der Verein könnte einiges in Kleutsch koordinieren, die Feste beispielsweise aber auch die Gruppen des Ortes von der Volkssolidarität bis zu den Sporttreffs.

Noch wichtiger als der Verein scheint dem Ortsbürgermeister jedoch das Straßenbauprojekt, das in Kleutsch geplant ist. Dorfstraße, Kastanienweg und Kirchenweg sollen erneuert werden und Abwasserleitungen erhalten. "Noch in diesem Jahr, so ist der Stand der Planungen, soll es losgehen", ist Thiemann zuversichtlich. Mehr Geduld müssen die Kleutscher jedoch noch haben, wenn es um die Erneuerung des Hochwasserschutzwalls geht. "Da sind wir als letzte dran", weiß Thiemann. 2006 rechnet er mit dem DIN-gerechten Ausbau der Wälle, die bereits nach der Wende teilweise erneuert wurden. Diese Version ist dem Ortsbürgermeister letztlich aber lieber als das Schicksal von Waldersee.