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Kleinkühnau will wachsen Kleinkühnau will wachsen: Was der Stadtteil Jung und Alt zu bieten hat

Von Danny Gitter 22.05.2018, 14:23
Das Ortsentwicklungskonzept kommt zu der Erkenntnis, dass Kleinkühnau dringend verjüngt werden muss.
Das Ortsentwicklungskonzept kommt zu der Erkenntnis, dass Kleinkühnau dringend verjüngt werden muss. Lutz Sebastian

Dessau - Der Ortschaftsrat Kleinkühnau will mit Ergänzungen zum seit 2013 vorliegenden Ortsentwicklungskonzept aktiv die weitere positive Entwicklung des westlichen Dessauer Vorortes vorantreiben. Das Konzept, das auf 75 Seiten die Stärken und Schwächen sowie Entwicklungspotenziale von Kleinkühnau beschreibt, kommt im Kern zu der Erkenntnis, dass der Ort dringend verjüngt werden muss.

Gute Voraussetzungen: Stabile Zahlen in Kleinkühnau

Rund 30 Prozent der Bewohner sind 60 Jahre und älter. Vor fünf Jahren wurde für Kleinkühnau noch ein Bevölkerungsrückgang von bis zu 15 Prozent bis zum Jahr 2025 prognostiziert. Die Einwohnerzahl stabilisiert sich aber seit Jahren auf einem Niveau von rund 1.650 Einwohnern. In Zukunft wird in Kleinkühnau sogar mit einem Bevölkerungszuwachs gerechnet.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Das Kinder- und Jugendzentrum mit Kindertagesstätte, Grundschule und Hort an einem Standort hat sich bewährt. Zudem bieten das Kreativzentrum des Kultur- und Heimatvereins sowie der Jugendtreff im Amtshaus zusätzliche Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche des Ortes.

Das Baugebiet „Große Lobenbreite“ lockt vor allem auch junge Familien nach Kleinkühnau. Die ersten 50 Grundstücke sind bereits verkauft, die ersten Eigenheime gebaut. Weitere Grundstücke sollen erschlossen werden. „Wir müssen diesen guten Weg konsequent weitergehen“, mahnt der Ortsbürgermeister Ralf Schönemann (Die Linke) sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen.

Eine Sporthalle für Kleinkühnau?

Das nächste große Vorhaben, das in Kleinkühnau umgesetzt werden soll, ist eine eigene Sporthalle für den Ort. „Wir haben bei uns ein anspruchsvolles sportliches Umfeld. Dem wollen wir Rechnung tragen“, sagt Schönemann. Er hat da vor allem die Handballer der SG Kühnau im Blick.

Derzeit werden vor allem Sporthallen in Ziebigk oder die Anhalt-Arena genutzt. Auch die Grundschüler müssen in andere Stadtteile ausweichen. Mit einer eigenen Zweifeldsporthalle für Kleinkühnau wollen die Mitglieder des Ortschaftsrates diesen Mangel beseitigen. Finanzierungsmöglichkeiten werden über EU-Fördertöpfe für den ländlichen Raum geprüft.

Bauhausjubiläum: Tourismus als Chance

Der Kleinkühnauer Ortschaftsrat sieht auch in anderen Bereichen noch Potenzial, um den Ort attraktiver zu machen. So sollen die Vorgärten der Hauptstraße geöffnet werden. Mit ein bis zwei Freiwilligen will der Ortschaftsrat zunächst testen, wie sich die Wegnahme der Umzäunungen auf das Ambiente der Hauptstraße auswirkt. Schönemann verspricht sich dadurch mehr „Freundlichkeit statt Tristesse“.

Auch mehr touristisches Potenzial wird im Ort gesehen. Im Rahmen des Bauhausjubiläums will der Ortschaftsrat die Leopold-Fischer-Siedlung als eine frühe Hommage an das Bauhaus stärker in den Fokus rücken. Am nahe gelegenen Radweg R1 sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden. „Wir werden in der nächsten Zeit zusammen mit den Bürgern Vorschläge sammeln, um unser Ortsentwicklungskonzept qualifiziert zu ergänzen“, kündigt Schönemann an. (mz)