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"Junkers-Rundflug" "Junkers-Rundflug" in Dessau: Rätselhafte Schnitzeljagd aus der Luft

Von Martin Brandt 13.06.2016, 13:33
14 Piloten haben sich dem Wettbewerb beim „Junkers-Rundflug“ am Sonnabend gestellt.
14 Piloten haben sich dem Wettbewerb beim „Junkers-Rundflug“ am Sonnabend gestellt. Lutz Sebastian

Dessau - Matthias Langer steht im Tower und blickt auf die Startbahn des Flugplatzes „Hugo Junkers“. Die Flugleitung gibt den Piloten die Starterlaubnis. Matthias Langer koordiniert den zeitlichen Ablauf der Starts bei der ersten Auflage des „Junkers-Rundflugs“ am Samstag.

Im Flug die richtigen Fotos schießen

Die Aufgabe für die insgesamt 14 Piloten, die in sieben Flugzeugen an den Start gehen: Während eines Rundfluges neun Fotos von vorher festgelegten Zielen machen und diese nach dem Flug bei Matthias Langer abgeben. Doch ganz so einfach wurde es den Teilnehmern nicht gemacht. Die Koordinaten, die die Piloten bekommen haben, geben nur das Gebiet an, das angeflogen werden muss, das exakte Motiv ist mittels eines Rätsels, das zuvor noch gelöst werden muss, verschlüsselt.

Das Thema der Rätsel waren an diesem Samstag „Märchen und Geschichten“. So ist beispielsweise die Nachbildung des Vesuvs im Wörlitzer Park als „Eingang in die Hölle zum Teufel mit den drei goldenen Haaren“ verschlüsselt, da es sich in diesem Grimm-Märchen beim Eingang um einen Vulkan handelt.

Punktlandung

Neben dieser Disziplin führten die Piloten noch einen Ziel- und Landewettbewerb durch, bei dem das Flugzeug möglichst nah an einem festgelegten Zielpunkt gelandet werden musste. Das Pilotenteam, das am Ende die meisten Motive richtig fotografiert hat und am besten landete, bekam einen Pokal und eine Siegerurkunde vom Fliegerclub „Hugo Junkers“ überreicht.

Doch trotz des ernst genommenen Wettbewerbs besitzt die Veranstaltung einen reinen Spaßcharakter. „Wir sind alle hier, um miteinander zu fliegen und gemeinsam Zeit zu verbringen“, erzählt Matthias Langer. Die meisten Piloten kennen sich auch bereits, kommen aus Dessau und Umgebung.

Der Fliegerclub „Hugo Junkers“ hat sich die Pflege des fliegerischen Erbes von Prof. Hugo Junkers verschrieben. Er bietet neben einer fundierten Ausbildung die Möglichkeit der fliegerischen Betätigung im Segelflug und auf dem vereinseigenen Motorsegler.

Insbesondere wird das Überlandfliegen gepflegt und gefördert. Dabei zählt der Dessauer Fliegerclub zu erfolgreichsten Clubs in Sachsen-Anhalt.

Segelfliegen bzw. das Fliegen im Motorsegler ist eine Grundlage für weitere Ausbildungen (Motorflug, Verkehrsflugzeugführer…) und sind ein wunderbares Mittel dem täglichen Stress zu entfliehen, wirbt der Verein auf seiner Homepage im Internet.

„Junkers-Rundflug“ jetzt jedes Jahr?

Gewonnen hat den insgesamt 260 Kilometer langen Junkers-Rundflug, für den die Teilnehmer zwischen zwei und drei Stunden brauchten, am Ende Tobias Heine mit seinem Flugzeug, das aufgrund des markanten Profils den Spitznamen „Euter-Kuh“ trägt.

Zum ersten Mal organisierte der Fliegerclub „Hugo Junkers“ unter dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Langer diesen Wettbewerb alleine. Im letzten Jahr gab es bei der Planung noch die Unterstützung vom Landesverband. „Wir wollen diesen „Junkers-Rundflug“ in den nächsten Jahren als Tradition im Fliegerclub etablieren“, so Matthias Langer zu den Zukunftsaussichten. So sollen nun einmal jährlich die Piloten aus der Region auf dem Flugplatz ihr Können beweisen. (mz)