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Jubiläum Jubiläum: Zimmerbrand hatte keine Chance

Von Wladimir Kleschtschow 05.05.2002, 16:30

Köthen/MZ. - So viele Feuerwehrleute zusammen sind immer nur aus besonderen Anlässen zu sehen: 30 Jugendfeuerwehren mit insgesamt 365 Jungen und Mädchen nahmen am Wochenende an den Feierlichkeiten zum zehnjähri gen Bestehen der Köthener Kreisjugendfeuerwehr teil. Begonnen hat es mit einem beeindruckenden Fackelumzug. Bei einem anschließenden Festakt wurden verdienstvolle Kameradinnen und Kameraden ausgezeichnet.

Eine Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Sachsen-Anhalts erhielten Peter Barche aus Reppichau, Kreisjugendfeuerwehrwart Harald Kühne, Dirk Peter aus Osternienburg, Heinz Schneider aus Aken und Landrat Ulf Schindler, der Schirm herr der Jubiläumsveranstaltung. Je ein Ehrengeschenk der Kreisfeuerwehr wurde Dr. Barbara Ehrhardt aus Köthen, Uwe Hundt aus Köthen, Silvana Fischer aus Reppichau, Kai Raabe aus Köthen und dem Köthener City-Manager Jür gen Busch überreicht.

"Es ist ein beeindruckender Weg, den die Kreisjugendfeuerwehr in diesen zehn Jahren zurücklegte", sagte Harald Kühne in einem Gespräch mit der MZ. "Heute betreuen wir im Landkreis 43 Jugendfeuerwehren mit insgesamt rund 600 Mitgliedern. "1996, als ich Kreisjugendfeuerwehrwart wurde, gab es erst 24 Jugendwehren."

Noch weiter zurück kann Uwe Hundt, heute Leiter der Jugendfeuerwehr Köthen, blicken, der vor zehn Jahren mit einigen anderen Enthusiasten an der Wiege der Kreisjugendfeuerwehr stand. "1991 waren es lediglich 50 Kinder, für die wir einen Aufenthalt im Kreisjugendfeuerwehrlager in Aken organisiert haben", erinnert er sich. "Im darauf folgenden Jahr nahmen bereits 130 Kinder an solch einem Lager teil. Schon damals war übrigens Frau Dr. Ehrhardt dabei, die die Kinder im Lager betreute."

Die Kreisjugendfeuerwehr wächst und gedeiht, denn Jungen und auch Mädchen werden gern Mitglieder. "Oft ist es so, dass Kinder von erwachsenen Feuerwehrleuten zu uns kommen", sagt Harald Kühne. "Aber auch für die anderen Jugendlichen sind wir ein echter Anziehungspunkt. Wir bieten ihnen schließlich einiges. Zum Beispiel organisieren wir jedes Jahr fünf bis sieben Ferienlager, wo Kinder und Jugendliche viel Sport, Spiel und Spaß haben. Mein Sohn Mi chael - er ist erst sechs - ist zum Beispiel Feuer und Flamme, wenn es um die Feuerwehr geht. Mitglied in einer Jugendfeuerwehr kann man allerdings erst mit zehn werden."

Am Samstag vormittag gingen die Feierlichkeiten ab zehn Uhr auf dem Gelände neben der Feuerwehr Köthen weiter. Angehörige, Bekannte und Freunde der jungen Feuerwehrleute sowie andere Besucher kamen hierher, um ein Kul turprogramm und einige Vorführungen zu erleben.

Der Schlager des Tages war zweifellos der Einsatz der Jugendfeuerwehr Dessau bei der Bekämpfung eines Brandes. Dieser wurde in einem extra aufgebauten Zimmer simuliert - mit einer Couch, einem Fernseher, mit Sesseln, Schränken und sogar einem Wandbild. Nach einer Alarm-Meldung rückten die jungen Feuerwehrleute an - das Feuer hatte keine Chance.

Viel Zuspruch fand auch eine der Feier angemessene Modenschau: Gezeigt wurde Feuerwehrkleidung von gestern und heute. Allerdings meinten es die Veranstalter mit der Schau nicht ganz ernst und hatten damit Erfolg: Ein Junge in Frauenuniform, ein anderer mit zu langen Hosenbeinen sorgten mit für Beifall der Umstehenden.

Viele Zuschauer fanden sich sich am Rand einer kleinen Wiese zusammen, auf der die Firma Richter aus Köthen Feuerlöscher vorführte. Als mehrere Jugendliche aus dem Publikum mitmachen durften, mangelte es an Freiwilligen nicht.

Janine Diedering und Thomas Ziemer von der Jugendfeuerwehr Kleinzerbst-Susigke haben die Feierlichkeiten viel Spaß gemacht. Das Programm fanden sie sehr gut wie übrigens auch das Mittagessen, für das die Veranstalter gesorgt hatten.

Gekürzte Fassung - Den Originaltext lesen Sie in der Lokalausgabe Köthen vom Montag, 6.05.2002.