Insolvenzantrag der Cemag-Gruppe
HAMELN/DESSAU/MZ/SB. - Insgesamt sind 400 Mitarbeiter betroffen, 120 davon arbeiten in Dessau-Roßlau bei der Cemag Anlagenbau Dessau GmbH und der erst 2007 gegründeten Cemag SBBZ GmbH.
Die Unternehmen der Cemag-Gruppe seien nicht mehr liquide, erklärte der Hamelner Firmenchef Memari Fard der in Hameln ansässigen Deister-Weser-Zeitung. "Wir haben etwas über 20 Millionen Euro an Zahlungseingängen von unseren Kunden nicht erhalten." Man habe in den letzten Tagen intensiv mit den beteiligten Banken gesprochen. "Doch die wollten uns keine Zeit mehr geben."
Die ausstehenden Millionenzahlungen hängen nach Fards Darstellung mit der globalen Wirtschaftskrise zusammen. Für vier Projekte habe Cemag Maschinen entwickelt, gebaut und geliefert - doch die Kunden würden derzeit nur mit großen Verzögerungen zahlen.
"Wir haben eine Menge Sachen am Laufen, rennen aber unserem Geld hinterher", bestätigte Lutz Skupin, Chef der Dessauer Cemag-Außenstelle. "Wir sind ein Opfer der Krise." Die weltweite Zementproduktion sei dramatisch eingebrochen, die Investitionen seien zurückgegangen. Nach seinen Schätzungen hätten die Banken drei Monate aushelfen müssen. "Dann wäre wieder Geld da gewesen." Nach Skupins Angaben werde in Dessau-Roßlau erst einmal normal weiter gearbeitet. "Wir hoffen, dass es gelingt, Investoren zu überzeugen zu investieren."
Die Cemag-Gruppe beschäftigt sich mit dem Bau von Großanlagen für die Zement-, Stein- und Erdenindustrie. In den letzten Jahren hatte die Unternehmensgruppe mehrfach weltweite Erfolge mit Großaufträgen. Im Herbst vorigen Jahres wurde die Firma in Düsseldorf mit dem "Großen Preis des Mittelstandes" ausgezeichnet.