Heimatstube Könnern Heimatstube Könnern: Zu jedem Exponat eine Geschichte
Könnern/MZ/fa. - Mehr Platz hat jetzt der Heimatverein "St. Wenzel" in seiner Heimatstube. Dort wurden am Freitag nach einer Erweiterung zwei weitere Räume übergeben.
"Wir haben lange gekämpft, bis wir endlich die Zimmer bekommen haben", sagte Peter Sander, Vorsitzender des Vereins, bei der Eröffnung. Zuvor hatten die Mitglieder an vielen Sonnabenden bei Einsätzen viel Arbeit in die neuen Räume gesteckt. "Das war eine Wohnung mit zweieinhalb Zimmern, die sehr verwinkelt waren", beschreibt Sander den Urzustand.
Mehr Platz hatte sich der Verein deshalb versprochen, weil es inzwischen mehrere tausend Exponate gibt. Viele davon sind Leihgaben, wurden von Dachböden geholt oder aus dem Sperrmüll gerettet. Hinter Glas stehen beispielsweise Utensilien aus der Adler-Apotheke und Weihnachtstassen des Consum-Vereins Könnern aus den Jahren 1896 bis 1914.
Jedes Exponat hat übrigens seine eigene Geschichte. Die vom Eierlikörautomaten konnte Karl-Heinz Ernst erzählen. Der Automat samt Brennbirne war die Attraktion beim letzten Weinfest. Beides gehörte zu der Firma Kraege, "später Gastrich", die die Maschinen zur Herstellung eines Magenbitters brauchte. Als Junge hatte Ernst diesen Likör selbst probiert. "Nicht heimlich, aber danach fühlte ich mich unheimlich", schmunzelte der Könneraner ob dieser Erinnerung.