Heima macht eine eigene Kantine auf
Tornau/MZ/sb. - Nicht wie bislang im firmeneigenen Pausenraum. Nicht aus einer Folienverpackung. Hoffmann sitzt in der neuen, öffentlichen Kantine, die sich "Heima La Vita" nennt und von Heima betrieben wird. Der Caterer wagt sich auf neues Terrain.
1990 in Jeber-Bergfrieden gegründet, hat Heima - ein Kürzel für Firmenchefin Heidrun Mattke - seit acht Jahren seinen Sitz auf dem Gelände des Pharmaparks Tornau. 36 Mitarbeiter gibt es. 3 000 Essen verlassen täglich die Küche des Unternehmens. Geliefert wird in die Region, seit kurzem sogar bis nach Potsdam. "Wir legen jeden Tag 2 200 Kilometer zurück, um das Essen zum Kunden zu bringen", sagt Mirko Kirschner aus der Heima-Geschäftsführung, fast unbeeindruckt von den ständig steigenden Spritpreisen. "Wir haben im Vorjahr Erdgasautos angeschafft. Das zahlt sich gerade aus."
Eine Kantine im Pharmapark Tornau aufzumachen, das war ein nahe liegender Gedanke. Ende der 80er Jahre gab es das schon mal. Mit der Wende aber kam das Ende. Die Mitarbeiterzahlen sanken. "Wir mussten uns auf das Kerngeschäft konzentrieren", erinnert sich Hoffmann. Das gelang mit beeindrukenden Erfolgen: 700 Mitarbeiter zählen heute die Unternehmen im Pharmapark. Dutzende Millionen Euro wurden investiert, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Um Mitarbeiter nach Tornau zu locken, sind Geduld, Geld und Ideen nötig. "Wir müssen vernünftige Rahmenbedingungen schaffen", erklärt Hoffmann. Die Kantine, schon länger vom Betriebsrat gefordert, ist ein Baustein.
"Wir haben schon länger zusammengesessen und überlegt, was machbar ist", bestätigt Kirschner. Heima lieferte schon gelegentlich Essen in den Pharmapark. "Optimal war das nicht." Im Ergebnis hat Anfang November die Kantine "Heima La Vita" aufgemacht. 72 Plätze gibt es. Zwölf verschiedene Essen sind im Angebot. Die Bezahlung läuft bargeldlos über den Mitarbeiterausweis. Ein Vorteil.
Eine sechsstellige Summe hat Heima investiert, in der alten Kantine einen Essensraum eingerichtet - und dafür gab es die exklusiven Versorgungsrechte für die nächsten Jahre. Gut 150 Essen werden täglich ausgereicht. Die Tendenz ist steigend. "Es ist für uns ein wichtiges Referenzobjekt", sieht Kirschner in der Kantine eine Chance für Heima. "Es liegt an uns, daraus etwas zu machen." Die Resonanz ist bislang positiv. "Den Mitarbeitern", sagt Hoffmann, "schmeckt es - und mir auch."