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Gymnasium Philanthropinum Gymnasium Philanthropinum: Astrid Bach ist neue Schulleiterin

Von Sylke Kaufhold 08.08.2017, 08:00
Von der stellvertretenden Schulleiterin Mandy Lehnert (li.) gab es zur Begrüßung für Astrid Bach von den Kollegen einen Sommerblumenstrauß.
Von der stellvertretenden Schulleiterin Mandy Lehnert (li.) gab es zur Begrüßung für Astrid Bach von den Kollegen einen Sommerblumenstrauß. Lutz Sebastian

Dessau - Seit Montag hat das Philanthropinum eine neue Schulleiterin. Astrid Bach übernimmt den Staffelstab von Eckhard Zilm, der 23 Jahre das traditionsreiche Gymnasium geleitet hat und zum Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand gegangen war.

In der ersten Dienstberatung des Kollegiums überreichte Gabriele Duckstein, schulfachliche Referentin des Landesschulamtes, Astrid Bach die Ernennungsurkunde für das neue Amt - und hob sie damit im Namen des Bildungsministeriums offiziell in die Funktion der Rektorin. Damit ist die Dessauerin nach Wittenberg die zweite Frau in der Region, die zur Gymnasiumsleiterin berufen wurde. Auch für das Zerbster Francisczeum steht eine Frau in den Startlöchern. Sie alle lösten Herren ab. Auch in Halle rücken in zwei Gymnasien Frauen auf den Chefstuhl. „Das finde ich richtig gut, dass wir in der Region jetzt eine starke Frauenriege sind“, lacht die 48-Jährige.

„Es ist für mich eine Rückkehr“

Aufgeregt ist Astrid Bach an diesem Montag wie ein Pennäler - als sie vor 30 Jahren in diesen Mauern über den Abiturprüfungen schwitzte. „Es ist für mich also eine Rückkehr“, sinniert sie und eilt nun als Schulleiterin über den Flur hinauf in die Aula - und steht das erste Mal ihrem 70 köpfigen Kollegium gegenüber. Das sind 64 Stammlehrer und sechs Referendare. Wobei die letztere Zahl noch steigen kann.

Auf ihre neue Aufgabe freut sich Astrid Bach, sieht sie aber gleichzeitig auch als Herausforderung. „Ich sehe mich in der Pflicht, die Traditionen des Philanthropinums zu bewahren und weiterzuentwickeln“, sagt sie. „Dieses Gymnasium ist ein Aushängeschild über Sachsen-Anhalt hinaus, dessen bin ich mir bewusst“.

Studium in Halle

Sie müsse diese Aufgabe ja nicht alleine bewältigen, sprach Amtsvorgänger Eckhard Zilm Mut zu. „Sie können auf diese Kollegen bauen“, versicherte er mit Blick in die Runde der versammelten Lehrerschaft. Und übergab an Astrid Bach einen symbolischen Schulschlüssel, „gefüllt“ mit einer CD-Rom der Baupläne. Ob die beachtliche Größe des Schlüssels eine Anspielung auf die Größe der übernommenen Aufgabe war, diese Antwort blieb Zilm schuldig. Denn gleich nach dem „offiziellen Teil“ entschwand er in den für ihn arbeitsfreien Sommertag.

Die Wurzeln des Philanthropinums liegen in der Fürst-Franz-Zeit. Von 1774 bis 1793 gab es eine Schule der Menschenfreundschaft, die Johann Bernhard Basedow mit Unterstützung des Fürsten als Musterschule der Aufklärung gegründet hatte. Es war die erste Programmschule überhaupt. Sie wurde 1991 wiederbegründet. Seit 1999 fusionierte das Philanthropinum viermal mit anderen Schulen der Stadt. Zuletzt 2009 mit dem Roßlauer Goethe-Gymnasium.

Nach dem Abitur studierte Astrid Bach an der Martin-Luther-Universität Halle Lehramt an Gymnasien in den Fächern Sport und Biologie. Wie ihr Amtsvorgänger auch. Ihr zweites Staatsexamen erhielt sie nach einer zweijährigen Referendarzeit am Fürst-Franz-Gymnasium in Ziebigk. Nach einer Orientierungsphase in die Altenheimleiterausbildung in Münster begann sie 1995 am Berufsschulzentrum Bitterfeld-Wolfen ihren Schuldienst. Im Jahr 2012 wurde sie als stellvertretende Schulleiterin an das Paul-Gerhardt-Gymnasium in Gräfenhainichen berufen, wo sie bis zuletzt tätig war. „Ich bin ja meiner Heimatstadt immer treu geblieben, jetzt bin ich auch beruflich hier wieder angekommen“, freut sich Bach.

Seit drei Wochen im Büro

Seit drei Wochen ist die neue Chefin in ihrem Büro anzutreffen. „Ich versuche, alles für mich zu ordnen und einen Überblick zu bekommen.“ Beeindruckt sei sie zum Beispiel von den vielen Projekten und außerschulischen Angeboten. „Mein Ziel ist es, an all das anzuknüpfen und es weiterzuentwickeln“, erzählt sie. „Gemeinsam mit dem Kollegium möchte ich das Philanthropinum noch fitter für die Zukunft machen.“ (mz)