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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Dessau 05 mit blutleerer Vorstellung

Von Werner Michaelis 29.09.2014, 08:55
Julian Bittner (weiß) und Dessau 05 musste sich dem FSV Barleben deutlich geschlagen geben.
Julian Bittner (weiß) und Dessau 05 musste sich dem FSV Barleben deutlich geschlagen geben. Björn Reinhardt Lizenz

Dessau/MZ - Aufsteiger SV Dessau 05 ist nach sieben Spieltagen endgültig in der Verbandsliga angekommen: Nach der ersten Heimniederlage, der zweiten Pleite in Folge und dem damit verbundenen Absturz auf den 14. Tabellenplatz ist im Stadion Schillerpark nach einer Anfangseuphorie wieder nüchterne Realität eingekehrt. Mit 0:2 unterlagen die Schützlinge vom Trainerduo Marcus Jeckel und Sören Westphal im Aufsteigerduell dem FSV Barleben und boten den 172 Zuschauern dabei eine erschreckend blutleere Vorstellung.

„Da hatte ich eigentlich mehr erwartet“, sagte Barlebens Trainer Mario Middendorf nach der Partie. Er meinte: „Wir haben verdient gewonnen und waren einfach die reifere Mannschaft.“ Recht hatte der 36-jährige Ex-Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg.

Erstmals chancenlos

Für die Platzherren war es die dritte Saisonniederlage. Aber es war die erste, die auch verdient war. Konnte man die Pleiten gegen Arnstedt und Sangerhausen noch unter unglücklich verbuchen, so waren die 05er am Sonnabend chancenlos und ergaben sich ihrem Schicksal.

„Es klingt hart, aber Barleben war den 05ern in allen Belangen überlegen“, erklärte Dieter Hausdörfer. Und auch der langjährige ehemalige 05-Übungsleiter lag in seiner Analyse absolut richtig. Ob Spritzigkeit, Athletik oder auch im Spielaufbau: Dessau hatte in dieser Partie über neunzig Minuten das Nachsehen. Zu allem Überfluss kam dann auch noch Pech hinzu. War es bei der Niederlage in Sangerhausen nach einer Viertelstunde ein Eigentor, das die Schillerpark-Kicker aus der Bahn warf, so passierte es diesmal schon nach sechzig Sekunden in einer fast identischen Situation: Der Anpfiff vom guten Schiedsrichters Dustin Leske war noch nicht richtig verklungen, da lag der Ball schon zum 0:1 im Netz. Eine Fehlerkette in der 05-Abwehr, die ihren Abschluss am Oberkörper von Frank Wallach fand, war schuld. Wallach konnte dem Dilemma nicht mehr ausweichen und gab dem Spielgerät eine andere Richtung. „Trete ich zur Seite, geht der Ball ins Aus“, erklärte der Unglücksrabe. Traurig fügte er hinzu: „Wir wollten unseren Zuschauern ein schönes Spiel zeigen. Nach einer Minute war aber schon alles Makulatur.“

Rückstand wirft Pläne über den Haufen

Dieser frühe Rückstand warf alle taktischen Pläne über den Haufen und die Platzherren fanden nie zu einem geordneten Spielaufbau. Ein weißes Fehlpassfestival brachte Barleben immer wieder in Ballbesitz und damit auch zu Torchancen. So hätte es schon zur Pause gut und gerne 0:2 stehen können. Wer nun annahm, dass zur zweiten Halbzeit eine andere Heimelf auf das Spielfeld käme, sah sich getäuscht. Nur fünf Minuten benötigten die Gäste und der Drops war gelutscht. Eine Flanke von der rechten Seite erwischte Torsten Kühnast vorbildlich mit dem Kopf und es stand 0:2. Die 05er mühten sich zwar, aber an diesem Tag lief nichts zusammen.

Den ersten gefährlichen Torschuss gab Kevin Gerstmann per Freistoß nach einer Stunde ab. „Das war zu wenig, um uns zu imponieren“, fand der Torschütze zum 0:2. „Wir sollten jetzt nicht den Fehler begehen und auf die Mannschaft einprügeln. Der Gegner war heute besser, das müssen wir anerkennen“, meinte 05-Präsident Ulf Schuster. „Unsere Jungs können es besser“, betonte er, „und ich bin felsenfest überzeugt, sie werden es wieder besser machen.“