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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Dessau 05 gewinnt und ist dennoch unzufrieden

Von Werner Michaelis 23.08.2015, 16:39
Tommy Parthier (links) verwandelte per Kopf zum 3:1-Endstand.
Tommy Parthier (links) verwandelte per Kopf zum 3:1-Endstand. Reinhardt Lizenz

Dessau - Zwei Spiele, vier Punkte, 4:2 Tore. Der Start in die neue Saison kann sich für den Verbandsligisten SV Dessau 05 durchaus sehen lassen. Dem 1:1-Unentschieden zum Auftakt gegen den VfB Imo Merseburg ließen die 05er am Samstag bei ihrer Heimpremiere im Stadion Schillerpark vor 171 Zuschauern den ersten Dreier folgen. 3:1 siegten die Schwarz-Weißen gegen den 1.FC Romonta Amsdorf - und trotzdem war nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Maik Wiezorek aus Halle niemand von den 05-Protagonisten so recht zufrieden.

„Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt und sind dabei mit einem blauen Auge davongekommen“, analysierte 05-Trainer Marcus Jeckel den ersten Durchgang. Fast vierzig Minuten hatten die Gäste das Geschehen auf dem Platz bestimmt und waren auch völlig verdient durch ein Freistoßtor von Jan Eberhardt in der 27. Spielminute 1:0 in Führung gegangen. Dann schlugen die Gastgeber ab der 39. Minute nüchtern und eiskalt zurück.

Philipp Kupka sorgte mit einem straffen Distanzschuss für das 1:1 und Martin Sitte war, nach guter Vorarbeit von Ademilson Castro Dos Santos, für die 2:1 -Pausenführung verantwortlich (42.). „Eine absolut verrückte erste Halbzeit“, fand 05-Keeper Mathias Bretschneider. Und Recht hatte der Torhüter, der überraschend zu seinem Verbandsligadebüt kam, da sich Stammkeeper Daniel Zschiesche im Training eine Knieverletzung zuzog.

Grün-Weiß Piesteritz, nächster Gegner des SV Dessau 05 am kommenden Freitag, verlor am Samstag mit 1:3 beim BSV Halle-Ammendorf. Dabei war die Begegnung schon nach 40 Minuten entschieden, als es bereits 3:0 stand. Trainer Heiko Wiesegart verarbeitete die Niederlage am Sonntag beim „Koniferenschneiden“ in seinem Garten.

Die Derbywochen für die Schillerparkkicker gehen am 4. Spieltag mit dem Duell gegen Bitterfeld-Wolfen weiter. Die Mannschaft von Olaf Schaller wartet immer noch auf die ersten Punkte. Gegen Sangerhausen ging man mit 1:4 unter. Allerdings fielen alle Gegentore wie aus dem Nichts.

Die Aufsteiger Merseburg 99 und Burger BC behalten dagegen ihre weiße Weste. Durch Merseburgs 4:1-Sieg bei Askania Bernburg II bleiben die 99er Tabellenführer - gefolgt vom Burger BC, der deutlich mit 5:0 beim Schönebecker SC gewann.

Einen Fehlstart legte hingegen Lok Stendal hin. Gegen Imo Merseburg setzte es eine 0:2-Niederlage. Stendal hat immer noch null Punkte auf dem Konto.  (fz)

„Zwei Chancen, zwei Tore. Optimaler geht es nun wirklich nicht. Diese Niederlage musste nicht sein und wir haben sie uns selbst zuzuschreiben“, schimpfte Romonta-Coach Matthias Michler. Kollege Marcus Jeckel konnte sich dem nur anschließen: „Amsdorf war heute der erwartet schwere und gute Gegner. Wir dagegen sind über eine halbe Stunde lang überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen und hatten somit auch keinen Zugriff auf das Spiel.“

Spielerisch konnte es bei den Bauhausstädtern in der zweiten Halbzeit nur besser werden. „Da ist noch jede Menge Luft nach oben“, meinte Volker Nickels, der sich nach der Partie zu einem halbjährigen Auslandsstudium von seinen Mannschaftskameraden verabschiedete.

In der zweiten Halbzeit lief es dann für die 05er deutlich besser. Als nach einem Freistoß von Benjamin Girke Tommy Parthier per Kopf auf 3:1 erhöhte (66.), war der Bann endlich gebrochen und die Weichen auf Sieg gestellt. In der 71. Minute erwies Romonta Kapitän Jan Eberhardt seinem Team einen Bärendienst. Wegen einer Schiedsrichterbeleidigung kassierte er eine Rote Karte. Da die Amsdorfer nun in Unterzahl agieren mussten, öffneten sich für die Gastgeber die erforderlichen Räume und einige gute Angriffe hätten zu einem höheren Endresultat führen können.

Vor allem in den letzten fünf Minuten der Partie stand Romonta-Keeper David Tretropp wiederholt im Brennpunkt und musste gleich zweimal gegen Tommy Partier und gegen Benjamin Girke Kopf und Kragen riskieren. Ein Endergebnis von 4:1 oder 5:1 wäre leicht möglich gewesen. „Das wäre dann wohl aber doch des Guten zu viel gewesen und hätte dem Spielverlauf keineswegs entsprochen“, erklärte Teammanager und Torwart-Trainer Thomas Gersching.

Mit einer Steigerung in der zweiten Halbzeit haben sich die Hausherren mit dem ersten Saisonsieg belohnt. Über die Vorstellung in der ersten Halbzeit muss allerdings dann doch noch einmal gesprochen werden. „Das wird auch passieren, aber intern“, versichert Manager Gersching.

Mathias Bretschneider freut sich.
Mathias Bretschneider freut sich.
Reinhardt Lizenz