Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Mosigkau glückt die Revanche

Klieken/MZ - Christopher Felgenträger konnte es nicht fassen. Gerade erst hatte er zum 3:0-Endstand eingenetzt. Die Stimmung konnte besser kaum sein. Und dann das: Der Schiedsrichter zückte Gelb-Rot. „Das versteh einer“, schimpfte Felgenträger beim vorzeitigen Gang in die Umkleidekabine, „ich bin eigentlich ein sehr fairer Spieler.“ Zur tragischen Figur wurde Felgenträger nicht mehr. Der TSV Mosigkau brachte den souveränen 3:0-Erfolg gegen Blau-Weiß Klieken auch in Unterzahl über die Zeit.
Erste Chance, erstes Tor
Die Voraussetzungen für dieses Landesklasse-Nachholspiel am Ostersonnabend waren hervorragend: 85 Zuschauer hatten sich bei strahlendem Sonnenschein um den Kliekener Ludwig-Jahn-Sportplatz versammelt. Und was sie dort zu sehen bekamen, war eine gnadenlose Revanche des Aufsteigers aus der Bauhausstadt für die Heimniederlage aus der Hinrunde.
Im August des vergangenen Jahres hatten die Schützlinge von Trainer Jörg Dämmrich als Neuling beim 0:2 noch kräftig Lehrgeld bezahlen müssen. Diesmal war das ganz anders. „Die haben eine Menge dazu gelernt“, lobte auch Frank Jaenecke, Trainer des Kreisoberliga-Tabellenführers SV Chemie Rodleben, das Auftreten des TSV. „Sie sind abgezockt bis unter die Haarwurzeln und erzielen im richtigen Moment die Tore“, so der Coach, der auch aus eigenem Interesse vor Ort war: „Das ist eine gute Gelegenheit, um eventuelle Gegner für die nächste Saison unter die Lupe zu nehmen.“
Die Leistungen beider Teams ließen ihn nicht unbedingt in Ehrfurcht erstarren. Aber er beobachtete ein Match, bei dem es viele Torraumszenen zu analysieren gab. Vor allem die Heimmannschaft übte sich im Auslassen bester Einschussmöglichkeiten. Zweimal vergab der Kliekener Daniel Schmidt in der Anfangsphase fast schon kläglich. Mannschaftskamerad Tim Schölzel reihte sich nach einer halben Stunde nahtlos ein. Den Gästen dagegen reichte eine einzige richtig gute Chance im ersten Spielabschnitt, um in Führung zu gehen. Martin Kreideweiß nutzte in der 35. Spielminute die erste Mosigkauer Gelegenheit prompt, um zum 1:0 zu treffen. Die Halbzeitführung war etwas glücklich. Mit einem Pfostenschuss (55. Minute) eröffneten die Gäste dann den abwechslungsreichen zweiten Durchgang. Fast im Gegenzug vergaben die Blau-Weißen ihre bis dahin größte Möglichkeit zum Ausgleich. Zuerst knallte ein Freistoß aus 16 Metern von Kevin Kählitz an den Pfosten, den anschließenden Nachschuss beförderte Marco Hellwig zielgenau in die fangbereiten Arme von TSV-Keeper Nico Deich.
Foulelfmeter für Mosigkau
„Nur der Tüchtige hat auch das Glück“, freute sich Mosigkaus Torhüter. Kliekens Trainer Peter Fischer schüttelte nur noch enttäuscht mit dem Kopf. „Wer so etwas nicht reinmacht, muss sich am Ende nicht wundern, wenn er dann mit leeren Händen dasteht“, ahnte er bereits. Und so geschah es dann auch: Marcel Schoene verwandelte in der 70. Minute einen berechtigten Foulelfmeter zum 2:0. Mosigkau diktierte und kontrollierte von nun an das Geschehen auf dem Platz. Christopher Felgenträger war es, der per Nachschuss in der 83. Spielminute einnetzte. Der Jubel war groß, der Frust nur eine Minute später auch. Felgenträger hatte nach einem Foulspiel schon Gelb, nun musste er den Platz nach einem vermeintlichen Handspiel sogar vorzeitig verlassen. Natürlich war er darüber verärgert. Aber am Mosigkauer Sieg änderte sich nichts.