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Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Wilke tritt als Trainer des SG Empor Waldersee zurück

Von felix zilke 28.01.2016, 10:32
Uwe Wilke
Uwe Wilke ARCHIV/SEBASTIAN Lizenz

dessau - Groß war der Aufschrei Ende September des vergangenen Jahres, als der damalige Gladbach-Trainer Lucien Favre seinen Rücktritt bekanntgab. Vier Monate später war es wohl das Beste, was der Elf vom Niederrhein passieren konnte. Mit André Schubert kam ein Trainer aus den eigenen Reihen, der zehn Spiele ohne Niederlage hinlegte.

Lösung aus den eigenen Reihen

Gewisse Parallelen gibt es da auch zur SG Empor Waldersee. Der Rücktritt des langjährigen Trainers Uwe Wilke vor einer Woche war ein Paukenschlag. Nach fünfeinhalb Jahren hat er beim Kreisoberligisten seinen Posten als Cheftrainer zur Verfügung gestellt. „Es sind vor allem persönliche Gründe, die mich zu diesem Schritt veranlasst haben“, wollte Uwe Wilke nicht verraten, was ihn letztlich dazu bewogen hat, „mehr möchte ich dazu nicht sagen.“

Der bisherige Co-Trainer Ronny Rintelmann übernimmt interimsweise das Traineramt, welches er vor der Zeit als Spielgemeinschaft mit Vockerode schon inne hatte. „Uwe war und ist ein großartiger Trainer“, bedankt sich Rintelmann für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren, „er hat uns gut getan und nach vorn gebracht. Auch ich habe davon profitiert, da er oft einen anderen Ansatz hatte.“ Zum Abschuss trat Wilke noch einmal vor sein Team und verabschiedete sich von allen Spielern persönlich. Zudem versicherte er, auch weiterhin die Heimspiele zu besuchen, um die Entwicklung seiner ehemaligen Schützlinge weiter zu verfolgen. Warum dann der Rücktritt?

Es klingt seltsam, aber „er war sich nicht mehr sicher, ob er die Mannschaft noch zu 100 Prozent erreicht, um sie weiter zu entwickeln“, nennt Rintelmann dann doch noch einen Grund, „mit diesem Schritt will er der Mannschaft auch helfen, wieder neue Impulse zu bekommen und das vorhandene Potenzial abzurufen.“

Nähe ist kein Problem

Das versucht nun Rintelmann zu erreichen, der alle Spieler genau kennt. Denn er ist schon seit 1994 Mitglied im Verein. „Die Nähe könnte bei Misserfolg natürlich ein Problem sein“, wovon er aber nicht ausgeht, „ich denke, dass die Mannschaft meine Art und Weise und mich als Interimslösung akzeptiert und mitzieht.“ Derzeit steckt sein Team mit der vollen Konzentration in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Alle Spieler scheinen den Blick nach vorne gerichtet zu haben, kein Akteur wollte über die Trennung mit Wilke ein Wort verlieren. „Wir werden uns in aller Ruhe, sofern das möglich ist, vorbereiten, um die Rückrunde erfolgreich zu starten“, ist Rintelmann optimistisch. Am 6.Februar wird es ernst für Rintelmann und sein Team, wenn es zum ersten Kreisoberliga-Spiel im Jahr 2016 zum SV Mildensee geht. Der neue Trainer hofft dann auch, Uwe Wilke als Zuschauer zu begrüßen.

Uwe Wilke kam 2010 mit der Gründung der SG Waldersee/ Vockerode zum Kreisoberligisten. 2014 erreichte er mit der Vizemeisterschaft hinter Chemie Rodleben seinen größten Erfolg mit der Spielgemeinschaft. (mz)