Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: ESV Lok Dessau übernimmt die Tabellenspitze

Dessau - Es hat mehr als zehn Spiele gebraucht - nun ist es soweit. Zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag gibt es in der Kreisoberliga Anhalt einen neuen Tabellenführer.
Damit wird der elfte Spieltag in der Saisonrückschau eine besondere Bedeutung bekommen, zumal nun auch der Kampf um den obersten Tabellenplatz neu entfacht ist.
Der doppelte Palm
Der „Zehner“ des ESV Lok Dessau war im Spitzenspiel bei der Reserve des SV Dessau 05 am Ende der Mann des Tages. Beim 2:0-Auswärtssieg seiner Lok erzielte Marcel Palm beide Treffer. Schnell entwickelte sich ein enges geprägtes Spiel zwischen beiden Mannschaften - ein Spitzenspiel auf Augenhöhe, so wie man es sich gewünscht hatte.
Doch letztendlich setzte sich die etwas cleverere Mannschaft durch. „Am Ende ist es verdient, wenn man mit 2:0 gewinnt. Wir standen taktisch gut und haben dann die Konter gut gesetzt“, sagte Lok-Kapitän Jens Stephan , zollte aber auch dem Gastgeber Respekt, „mit etwas Glück schießt Dessau auch zwei Tore.
Aber es sollte nicht sein. Da hatten wir das Glück auf unserer Seite.“ Und Glück braucht ein Tabellenführer eben auch manchmal - denn mit dem Sieg übernimmt der ESV Lok Dessau die Tabellenspitze. „Da wollen wir bis zur Winterpause jetzt auch bleiben“, gibt Jens Stephan die Marschroute für die verbleibenden zwei Spiele vor.
Der Patzer
Zwar bleibt der SV Grün-Weiß Wörlitz nach elf Partien immer noch ungeschlagen, aber das vierte Remis am Sonnabend war zu wenig, um die Spitzenposition in der Liga zu verteidigen. Die SG Jeber-Bergfrieden/Serno unterstrich ihre starke Form und knöpfte den Wörlitzern im zweiten Topspiel beim 2:2 einen Punkt ab.
„Es war alles dabei. Schöne Tore, eine Rote Karte, verbissene Zweikämpfe, viele Zuschauer und jede Menge Emotionen - ein echtes Topspiel eben“, sagte SG-Stürmer Steffen Beichel, „sicher war Wörlitz die bessere Mannschaft, zumindest optisch, und hatte mehr Chancen, aber wir haben gut mitgehalten.“ Wörlitz ging durch Roman Koltzenburg in Führung, der Gast drehte das Spiel.
Beichel erzielte in der 67. Minute sogar die Führung, doch Koltzenburg egalisierte eine Minute später den Zwischenstand. Nun hat Wörlitz einen Zähler Rückstand auf den ESV Lok Dessau.
Die Enttäuschten
Eine herbe Schlappe musste die SG Abus Dessau hinnehmen, die damit weiter in einer kleinen Krise feststeckt. Durch die 0:1-Pleite gegen die FSG Steutz/Leps musste die SG den direkten Kontrahenten vorbeiziehen lassen und ist nun Vorletzter.
„Kampf, Einsatz, alles stimmte. Wir standen auch relativ stabil“, sagte Abus-Spieler Maximilian Klimaschewski, „beide waren ebenwürdig. Aber Steutz macht das Tor durch einen blitzsauberen Konter, das war kaum zu verteidigen.“
Auch Chemie Rodleben sammelte keine Zähler. Gegen Coswig setzte es eine 1:4-Heimpleite. „Das hatten wir uns natürlich anderes vorgestellt“, sagte Chemie-Kapitän Christoph Lange, „insgesamt ist das sehr enttäuschend, wir wollten das Spiel natürlich gewinnen.“
Die Minimalisten
Auch Germania Roßlau blieb erfolgreich, tat sich bei Grün-Weiß Dessau aber schwer. Am Ende zählten jedoch nur die drei Punkte, die es für den 1:0-Erfolg gab. „75 Minuten haben wir ein souveränes Spiel, aber eben nur ein Tor gemacht, das ist immer gefährlich.
Dann sind wir völlig von unserer Linie abgekommen“, so Steffen Scherz, der gemeinsam mit Andreas Wolf das Team trainiert. Christoph Kühne (57.) erzielte den Siegtreffer für Germania. Die Enttäuschung war bei Dessau groß. „Wir haben trotz unserer Ausfälle mutig gespielt“, so Coach Patrick Elze.
Das Verfolgerduell
Die torreichste Partie des Spieltags sahen die Zuschauer zwischen der ASG Vorwärts und dem SV Mildensee. Der Gast setzte sich mit 4:2 durch. „Insgesamt war es ein zuschauerfreundliches Spiel, in dem meine Mannschaft geschlossen auftrat“, resümierte SVM-Trainer Hans Duemke. (mz)
Der Tabellenführer Dessauer SV 97 II ließ auch am elften Spieltag keine Federn. Die 97er setzten sich mit 5:2 bei der Reserve der ASG Vorwärts Dessau durch. Damit bleiben die Kienfichten-Kicker mit fünf Zählern Vorsprung auf dem ersten Platz.
TuS Kochstedt meisterte die schwere Auswärtshürde bei Deetz/Lindau mit 3:1 und bleibt dem DSV II auf den Fersen. Trainer Holger Koppeng spielte mit und besorgte mit einem Dreierpack fast im Alleingang für den Sieg.
Auch die SG Empor Waldersee siegte souverän mit 3:0 bei der SG Dobritz. (mz/fz)