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Fundsache  Fundsache: Flaschenpost aus Roßlau in Magdeburg entdeckt

Von Heidi Thiemann 10.08.2016, 17:34
Matti mit der Flaschenpost von Pauline (li.) und der Antwort aus Magdeburg.
Matti mit der Flaschenpost von Pauline (li.) und der Antwort aus Magdeburg. Privat

Magdeburg/Roßlau - „Ich heiße Pauline, bin vier Jahre alt und wohne in Dessau-Roßlau. Am 31.12.2015 habe ich eine Flaschenpost in Roßlau in der Nähe der Elbebrücke auf die Reise geschickt. Bin mal gespannt, wer sie findet und mir antwortet.“ - Die Antwort dürfte Pauline jetzt erreicht haben. Von Matti aus Magdeburg. Denn in der Landeshauptstadt endete die Reise der Bierflasche mit dem extra eingeschweißten Brief von Pauline im Bauch.

Wann genau die Flasche dort ankam, ist nicht zu sagen. Aber an einem alten Elbarm war ihre Reise zu Ende. Entdeckt hatte sie der achtjährige Matti - in der Nähe des Ausflugslokals „Mückenwirt“. Und zwar am 31. Juli gegen 16 Uhr.

Da hatte die Flasche schon eine schöne Strecke hinter sich gebracht. War gestartet am Elbkilometer 258 an der Straßen- und Eisenbahnbrücke Roßlau, „schipperte vorbei“ an Wallwitzhafen, dem Dessauer Kornhaus, ließ die Elbterrassen Brambach links liegen, kam an Rietzmeck vorbei und Aken. Schwamm weiter stromab an Steckby, Breitenhagen, Barby, Schönebeck, bis sie schließlich nach 64 Elb-Kilometern Magdeburg erreichte und im Altarm strandete. Bis Hamburg in die Nordsee und gar fremde Länder ging es nicht, wie es sich Pauline vielleicht erhofft haben mag. Denn zu ihrem Absender vermerkte sie „Germany“. Doch immerhin endete die Reise in einer Landeshauptstadt.

Vom Fund auf Facebook berichtet

„Wir waren spazieren“, erzählt Mattis Mutti Annett Körpert zum letzten Juli-Tag. „Wir wollten nur ein Eis essen und dann wieder nach Hause“, sagt die 47-Jährige. Weshalb sie auch kein Handy bei sich hatte, was sie heute sehr ärgert. Denn ein Foto der Flasche gibt es nicht.

Mit beim Ausflug dabei war auch Mattis Oma. Der Weg der Drei führte zur neuen Bootsanlagestelle. „Das Wasser ist dort aber dreckig, es liegt viel Geäst darin“, so Körpert. Doch die Neugierde war geweckt, als sie plötzlich etwas im Wasser entdeckten. „Guckt mal, das sieht aus wie eine Flaschenpost“, meinte die Mutti zu ihrer Familie. Denn etwas Weißes hatte sie im Flascheninneren schimmern sehen.

Doch die mit einem Bügelverschluss versehene Flasche war von Schlamm und kleinen Tieren bedeckt. Weshalb es den Findern etwas Überwindung kostete, die Flasche an Land zu ziehen. Was aber mit vereinten Kräften gelang. Und Matti schließlich fingerte den Brief heraus.

„Die Flasche haben wir dort gelassen“, so Annett Körpert, aber den Brief haben sie und ihr Sohn mit nach Hause genommen. Denn so ein Fund ist nun mal nicht alltäglich. Gestaunt hatte schließlich auch Körperts Lebensgefährte Andreas Bruchmüller, der wiederum bei Facebook von dem Fund berichtete, wo schließlich auch die Mitteldeutsche Zeitung davon Wind bekam. Und deshalb davon erzählen kann, dass die Reise der Roßlauer Flaschenpost in Magdeburg ein glückliches Ende fand und zwei neugierige Kinder, die an der Elbe wohnen, glücklich machte. (mz)