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Führungswechsel bei "Elektro-Peters" Führungswechsel bei "Elektro-Peters" in Dessau: Horst Peters übergibt sein Familiengeschäft

Von Sylke Kaufhold 30.08.2018, 05:00
Die Ära des Familienunternehmens von Horst Peters endet am 1. September. Dann übergibt der Inhaber die Geschäfte an seine Mitarbeiterin Jacqueline Lange.
Die Ära des Familienunternehmens von Horst Peters endet am 1. September. Dann übergibt der Inhaber die Geschäfte an seine Mitarbeiterin Jacqueline Lange. Lutz Sebastian

Dessau - Wichtige Meilensteine wurden in der fast 100-jährigen Firmengeschichte des Elektrofachgeschäftes von Horst und Christine Peters oftmals an einem 1. September gesetzt: So erfolgte die Gründung des Geschäftes in der Marktstraße durch Friedrich Peters am 1. September 1921.

70 Jahre später, am 1. September 1991 begann Jacqueline Lange ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau bei „Elektro-Peters“ - und am 1. September diesen Jahres wird die Familientradition des Fachgeschäftes enden.

Horst und Christine Peters übergeben das Geschäft in die Hände ihrer langjährigen Mitarbeitern Jacqueline Lange. Damit wird das Geschäft zwar nicht mehr in Familienhand geführt, die fast 100-jährige Familientradition aber dennoch fortgesetzt. Denn das Geschäft wird auch künftig unter dem Namen „Elektro-Peters“ geführt.

Der Abschied fällt dem 79-jährigen Horst Peters nicht leicht

„Den Namen zu ändern, war für mich nie eine Option“, sagt die Inhaberin in spe. Horst Peters freut das sehr. „Somit bleibt auch unser Name erhalten und die Wurzeln des Geschäftes nachvollziehbar.“ Dass Horst und Christine Peters in ihrer langjährigen Mitarbeiterin auch die Nachfolgerin für ihr Geschäft gefunden haben, „gibt uns ein gutes Gefühl und erleichtert uns den Abschied“, sagt Horst Peters.

Christine Peters hatte 28 Jahre an der Seite ihres Mannes im Geschäft gestanden und war dessen „gute Seele“, wie er sagt. Sie entschloss sich, beruflich umzusatteln, auch, um Jacqueline Lange die Geschäftsübernahme zu erleichtern.

Der Abschied fällt dem 79-jährigen Horst Peters dennoch nicht leicht. „Ich bin ja quasi hinterm Ladentisch groß geworden und habe mein ganzes Berufsleben in diesem Geschäft verbracht.“ Entsprechend eng sei die Verbundenheit und falle das Loslassen nicht leicht. So ganz ohne wird Horst Peters aber auch nicht auskommen müssen.

Grundsätzliche Veränderungen am Geschäft von „Elektro-Peters“ hat Jacqueline Lange nicht vor

Sein Angebot, Jacqueline Lange unterstützend zur Seite zu stehen und auch hin und wieder im Laden helfen zu wollen, nimmt diese dankbar an. „Das möchte ich und brauche ich auch“, sagt sie. „Der Rat der beiden ist mir sehr wichtig.“ Sie sei es gewöhnt, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, „das würde mir sehr fehlen, wenn es nicht mehr so ist.“ Dennoch soll das Geschäft die Handschrift der neuen Inhaberin tragen, betont Horst Peters. „Ich werde sie in kein Korsett zwingen.“

Grundsätzliche Veränderungen hat Jacqueline Lange aber nicht vor, wie sie betont. „Es bleibt das Fachgeschäft für Wohnraumleuchten, Elektrokleingeräte und Wohnaccessoires mit dem gewohnten Service.“ Das nötige Rüstzeug hat sich die 43-Jährige in der 27-jährigen Tätigkeit bei ihrem Lehrmeister von einst erworben.

„Das erste, was ich von Horst Peters lernte, war der Unterschied zwischen Leuchten und Lampen“, erzählt sie. Während Leuchten das ist, was wahlweise an Decke oder Wand aufgehangen oder hingestellt wird, sind die Lampen das, was in den Leuchten steckt und sie zum Leuchten bringt - hat sie diese Lektion schnell gelernt. Um sich aber in dem Bereich der Wohnraumbeleuchtung richtig gut auszukennen, habe es Jahre gebraucht, so Lange.

„Ich bin stolz, dass ich das Familienunternehmen weiterführen darf“

Derart gut vorbereitet, ist es der jungen Frau vor der neuen Verantwortung nicht bange. „Ich bin stolz, dass ich das Familienunternehmen weiterführen darf und schaue absolut optimistisch in die Zukunft.“ Und wenn sie mal nicht weiter wisse, könne sie sich ja jederzeit den Rat der „Chefs“ einholen. „Das gibt mir Rückhalt.“

Horst Peters freut sich auf mehr freie Zeit ab September. „Dann kann ich meine Enkel in Südtirol öfter sehen, wieder öfter ins Theater gehen mit meiner Frau und alles mit mehr Ruhe machen.“

Mit den Gedanken wird er aber wohl noch eine ganze Weile im Geschäft sein. Denn dass das Leben als Einzelhändler auch hart und schwierig sein kann, das hat er in den vielen Jahren oft erlebt. Und durchgestanden. „Wir werden auch die Baustelle vor unserer Haustür schaffen“, spricht er das derzeitige Sorgenkind an. (mz)