Friedlicher Protest: Friedlicher Protest: 700 zuckersüße Amerikaner gegen den Krieg

Köthen/MZ. - "Es ist eine Friedensaktion mit Biss", erzählt Jugendwart Uwe Kretschmann-Gehrmann und eine gemeinsame Initiative der Evangelischen Jugend Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband des Bäckerhandwerks Sachsen-Anhalt.

Während 600 am Montagabend beim friedlichen Protest gegen den drohenden Irak-Krieg in Leipzig ihre Liebhaber fanden, gingen 100 an die Köthener, die an der Friedensdemonstration auf dem Marktplatz teilnahmen.

Zwölf Stunden hat Bäcker Frank Schwenke von der Stadtbäckerei Rödel benötigt, um im Handumdrehen aus 18 Kilo Mehl, 18 Litern Milch, fünf Kilo Zucker, 2,5 Kilo Butter und einem Kilo Hirschhornsalz 700 Amerikanern erst einmal richtig einzuheizen, um sie danach zuckersüß zu glasieren. Nicht irgendwelche, sondern jenen limitierten wurde noch ein besonderer Stempel aufgedrückt. Nicht irgendeiner, sondern der mit dem Friedenssymbol - 1958 kreiert von Gerald Holtom und Bertrand Russel für die Abschaffung von Nuklearwaffen.

"Die Idee für diese Aktion", berichtet Kretschmann-Gehrmann, "kam von Florian Spindler, einem Zivildienstleistenden aus Dessau." Dann habe man sich an die Bäckereien der Region gewandt, informiert der Jugendwart in einem MZ-Gespräch. Und die Köthener Stadtbäckerei Rödel hat gleich zugesagt, für einen geringen Unkostenbeitrag diese Initiative zu unterstützen, so Kretschmann-Gehrmann, der sich darüber ganz besonders freut.

Die gesamten Einnahmen für das süße Backwerk, die gehen an einen Verein in Bosnien, der sich für die Jugendlichen in der Stadt Tuzla einsetzt. Nach dem Krieg haben die Mitglieder ein Jugendzentrum aufgebaut und bieten den jungen Menschen dort wieder eine neue Perspektive, teilt Kretschmann-Gehrmann mit.