Frauenpraktikum an der Hochschule Anhalt Frauenpraktikum an der Hochschule Anhalt: «Wir wollen etwas für die Köpfe tun»
Köthen/MZ. - "Wir wollen etwas für unsere Köpfe tun", meinen Franziska Pander und Claudia Hoffmann, die zwei Monate ihrer Sommerferien in ehrwürdigen Gemäuern verbringen. "Schaden kann es uns nicht. Wir denken an unsere Zukunft", erzählen die einstigen Pennälerinnen vom Köthener Gymnasium "An der Rüsternbreite".
Jetzt grübeln sie im Labor im Fachbereich Elektrotechnik der Hochschule Anhalt, schnuppern hinein in den Studiengang Biomedizinische Technik. Die Studentinnen auf Zeit genießen es, dazu zu gehören. Sitzen in der Vorlesung, kosten das Mensa-Essen, flanieren auf dem Campus, fachsimpeln mit dem Prof. Dr. Klaus-Peter Hoffmann (Fachbereich Elektrotechnik), dem Prorektor für Studium und Lehre. Junge Damen für natur- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge zu interessieren, das sei das Ziel der Initiative, die das Ministerium für Arbeit, Frauen, Gesundheit und Soziales vor drei Jahren ins Leben rief. Finanziert werden diese so genannten Frauenpraktikas von der Europäischen Union sowie dem Land Sachsen-Anhalt, erläutert Hoffmann.
Die Projektleitung liege in den Händen der Deutschen Angestellten Akademie in Halle. Koordinatorin Christiane Rietz spricht von einer Hemmschwelle vieler junger Frauen, die nicht wissen, was sich hinter bestimmten Studienrichtungen verbirgt. Das Praktikum soll ihnen die Ängste sowie Zweifel nehmen und eine Chance bieten, ihre Talente zu entdecken. 23 Praktikumsplätze stehen in sieben Fachbereichen der Hochschule Anhalt bereit. Etwa 30 Prozent betrage der Anteil der Damenwelt im Studiengang Biomedizinische Technik, so Hoffmann. Den Absolventinnen sagt er "fantastische berufliche Perspektiven" voraus: "Die Unternehmer werden Schlange stehen." Entschieden haben sich Franziska Pander und Claudia Hoffmann noch nicht. Schließlich werden sie noch einen Monat in den Genuss des Studentenlebens kommen. Ihr Arbeitsvertrag gilt noch bis zum 15. August. Jetzt erwartet beide noch eine Prüfung im Fach Chemie und ihre Abschlusspräsentation zum Thema: "Untersuchung des Einflusses von Elektrodenmaterialien auf Biosignale" in Form eines Posters. Auf dem die Ergebnisse ihres wissenschaftlichen Sommers verewigt sind, und in dem sie etwas für ihre Köpfe getan haben.