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Feriendorf am Flämingbad Feriendorf am Flämingbad: «Optimismus ist unser Motor»

Von Stefanie Hommers 26.04.2004, 16:40

Coswig/MZ. - "Ich bin hier zu Hause und komme schon seit 1960 regelmäßig zum Baden her", erzählt Margot Hase. Die Coswigerin freut sich, dass die Anlage so gemütlich hergerichtet wurde. "In den letzten Jahren, war das alles ja ein bisschen heruntergekommen, jetzt sieht es wieder anständig aus - einfach, aber hübsch", lautet ihr Urteil.

Eine Saison haben die neuen Pächter schon hinter sich und sind mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. "Im letzten Sommer hatten wir Gäste aus der ganzen Republik und zu unserer Überraschung sogar einen Besucher aus Frankreich", berichtet das junge Paar. An diesem Tag wollen sie indes vor allem den Menschen aus den näheren Umgebung einen kleinen Einblick in das Freizeit- und Erholungsangebot des Feriendorfes gewähren, dessen Gemeinschaftsraum auch für Familienfeiern gemietet werden kann.

Neben dem neuen Freisitz haben die beiden vor allem in Bootstechnik investiert. Noch stehen die 20 dunkelgrünen Kajaks zwar auf dem Trockenen, aber ab Anfang Mai können wassersportbegeisterte Besucher damit zwischen Wittenberg und Dessau über die Elbe paddeln. "Die Boote erweitern das Freizeitangebot für unsere Gäste, und für uns sind sie ein zweites Standbein", erläutert Betriebswirt Manfred Bühnemann, der schon in Wittenberg mit einem ähnlichen Freizeitangebot erste Erfahrungen gesammelt hat.

Jetzt konzentriert sich der 30-Jährige ganz auf die Arbeit im Feriendorf. Kaum sind am "Tag der offenen Tür" einmal keine Gäste in Sichtweite, tauscht er den Anzug gegen einen Arbeitsoverall und werkelt noch ein bisschen herum. "Meinen Mann muss man regelrecht zur Ruhe zwingen", so Partnerin Anja Richter. Die Sozialpädagogin plant, das Freizeitangebot noch um spezielle Projekte für Kinder und Jugendliche zu ergänzen. Die Kombination aus betriebswirtschaftlichem Know-how und sozialpädagogischer Ausbildung sehen beide als ideale Basis für die gemeinsame Arbeit, ist doch das Feriendorf mit seinem idyllisch gelegenen Badesee vor allem auf Familien mit Kindern eingerichtet.

Mit einem Sack voller Ideen und jeder Menge Energie gehen sie an die Verwirklichung ihrer Pläne. "Optimismus ist unser Motor", glaubt Manfred Bühnemann, "ohne geht es ja auch gar nicht." Auch Kritik nimmt das Paar von der positiven Seite. "Wenn unsere Gäste meckern, hilft uns das beim Erfolg", ist Anja Richter überzeugt, "dann wissen wir, was wir noch besser machen müssen." Deshalb soll bald ein "Lob- und Meckerkasten" aufgehängt werden, und Manfred Bühnemann und Anja Richter sind gespannt auf das Urteil der Besucher.

Aktuell stehen für Anja Richter aber nicht allein Planung und Gestaltung eines abwechslungsreichen Familienurlaubs im Mittelpunkt, sondern auch die innerfamiliäre Kinderbetreuung. Sohn Claudius ist zweieinhalb Jahre alt und "der eigentliche Chef hier", wie Manfred Bühnemann stolz verkündet. Am Sonnabend fehlt der Juniorchef jedoch: Er ist bei Oma.