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Fachmesse für Ausbildung und Studium Fachmesse für Ausbildung und Studium: Vocatium hat sich in Dessau etabliert

Von Silvia Bürkmann 28.04.2015, 18:54
Am Dienstag war der Zustrom im Technikmuseum Hugo Junkers enorm. Auch am Mittwoch ist die Messe von 8.30 bis 14.45 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Am Dienstag war der Zustrom im Technikmuseum Hugo Junkers enorm. Auch am Mittwoch ist die Messe von 8.30 bis 14.45 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Sebastian Lizenz

Dessau - „Zehn Minuten eher und wir wären hier vorn gar nicht durchgekommen“. Imke Rudlof, nicht wesentlich größer als die sie umringende Schar junger Leute, lacht, als sich zwei Busladungen Besucher peu à peu vom proppenvollem Parkplatz verteilen in die große Halle des Technikmuseums „Hugo Junkers“. Zum 5. Mal lädt Vocatium in Dessau zur Fachmesse für Ausbildung und Studium. Und hat des gewachsenen Zuspruchs wegen seinen Namen erweitert: Dessau-Roßlau/Region Anhalt heißt es jetzt.

37 Aussteller (Vorjahr: 27) warten am Dienstag und Mittwoch auf die Jugendlichen, um ihnen Berufschancen im direkten Gespräch vorzustellen. 3183 Termine sind arrangiert. Neben den passgenauen Einzelgesprächen gehören auch Workshops und Vorträge zum Messeprogramm. Mit Besuchen in den Sekundarschulen und Gymnasien Dessau-Roßlaus und Anhalts bereitete Anka Jahn als IfT-Projektleiterin in Dessau und Umgebung die 5. Auflage der Vocatium vor und warb um Teilnahme der Schulen. Waren das im Vorjahr 28 Bildungseinrichtungen, sind diesmal 33 dabei. Imke Rudlof und Anka Jahn sehen die Messe damit in Dessau-Roßlau als etabliert an.

Eines aber ist neu bei Auflage Nummer 5, ein „Mentorenprojekt“ sollen gestartet werden. „Das ist ein zusätzlicher Baustein in der Talententwicklung“, sagt IfT-Geschäftsführerin Rudlof. Die aus Braunschweig stammende junge Frau ist seit 2009 beim bundesweit aktiven Institut und seit 2013 Chefin im Bereich Mitte. Mentorenprojekte laufen seit fünf Jahren, besonders erfolgreich in Berlin oder in den Hansestädten Kiel und Lübeck.

Worum geht es? Mentoren und Mentorinnen nehmen ihre Mentees unter die Fittiche. Stellen ihre Lebens- und Berufserfahrung ehrenamtlich zur Verfügung, um die Mädchen und Jungen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung oder zum Studium zu begleiten. Und zwar ganz persönlich und individuell. Der Vocatium-Grundsatz: „Ein Berater für einen Schüler“ wird nur in Ausnahmefällen und dann um nicht mehr als zwei Schüler gebrochen. Mentoren sind zumeist Mitarbeiter der ausstellenden Firmen, eventuell unterstützt von einem Azubi im 3. Lehrjahr. Die Mentoren unterstützen ihre Schützlinge dabei, eigene Fähigkeiten und Vorlieben zu erkennen und ein realistisches Berufsziel zu finden. Dann stehen sie dem jungen Menschen im Bewerbungsprozess zur Seite, helfen mit der Bewerbungsmappe und vor dem Vorstellungsgespräch. Dabei achten die Mentoren auch auf Selbstdarstellung und Umgangsformen als soziale Kompetenz der künftigen Bewerber. In Berlin und Kiel hatte IfT je 15 Paare zusammengebracht. „Das ist ein Traumergebnis und nicht zu verallgemeinern“, sagt Imke Rudlof. Für Dessau-Roßlau hält sie deshalb im ersten Jahr 3 bis maximal 5 Paare für realistisch. „Das ist keine Massenveranstaltung.“

Die Schüler sollten ein bis zwei Jahre vor ihrem Schulabschluss stehen. Egal, ob der mit Hauptschule-, Realschulabschluss oder Abitur endet. Gewünscht wird vor allem Eigeninitiative. Das Mentorenprojekt endet mit einem Zertifikat und günstigstenfalls mit einem Ausbildungsvertrag. (mz)