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Exotenschau Exotenschau: Naturnahe Farben als Ziel der Züchter

Von Heiko Wigrim 14.10.2001, 13:34

Großpaschleben/MZ. - Die schrillen Schreie waren schon vor dem Eingang zu hören. Und wenn auch der Weg zum Eingang über eine Straßenbaustelle führte - dem Interesse der Vogelfreunde tat dies keinen Abbruch. Im Saal des ehemaligen Konsums in Großpaschleben führte der "Stammtisch Ziergeflügel und Exoten Köthen" eine Exotenschau durch. Sittiche, Papageien und Finken hatten die 17 Zuchtfreunde in Großpaschleben ausgestellt.

Die Stammtischler präsentierten keine Ausstellung im üblichen Sinne mit Punktrichtern und Bewertungen. "Wir wollen einfach zeigen, welche Erfolge unsere Zuchtfreunde bei der Zucht exotischer Vögel haben", erklärte der Vorsitzende, Dieter Harnisch. Dies hat seine Bewandtnis auch damit, dass der Stammtisch kein eingetragener Verein ist - mit der deutschen Vereinsbürokratie haben die Köthener Zuchtfreunde schlechte Erfahrungen gemacht und sich entschlossen, ihrem Hobby außerhalb eines eingetragenen Vereins nachzugehen. Immerhin 23 Zuchtfreunde haben sich im "Stammtisch Ziergeflügel und Exoten" zusammengeschlossen - die Mehrzahl aus Köthen, fünf aus Großpaschleben, einer aus Osternienburg und zwei aus dem Köthener Ortsteil Merzien.

Worauf der Vorsitzende großen Wert legt, ist das Ziel der Stammtischler, "normale Vögel zu züchten, solche, wie sie auch in ihrer natürlichen Umgebung vorkommen." Was aber bei der inzwischen vorherrschenden Vielfalt von Mutationen gar nicht so einfach ist, wie auch ein Rundgang durch den Saal mit den 31 Volieren zeigte. Neben vielen wildfarbenen Sittichen gab es immer wieder einige, die durch abweichende Farben auffielen - beispielsweise die weißen Nymphensittiche oder die zimtfarbenen Rosellas.

"Wir sehen Haltung und Zucht als eine sinnvolle Freizeitgestaltung an", erklärte Harnisch. Schwerpunkt bei der Zuchtauslese sei die Vermehrung der vitalsten Vögel, jene, "die dem Urtyp der Natur nahe kommen. Wir wollen wirklich gesunde Vögel zu ziehen, was auch der Erhaltung der Art dient."

Mehr jüngere Zuchtfreunde wünscht sich Dieter Harnisch. "Unser ältester Zuchtfreund ist 80 Jahre alt. Wir führen die Ausstellung ja auch durch, um Interessenten anzusprechen, selbst Vögel zu züchten. Sie müssen ja nicht gleich Mitglied in einem Verein werden, sondern können sich auch mit uns über unsere Erfahrungen austauschen. Es muss ja nicht jeder den gleichen Fehler machen."

Prächtig anzusehen waren auch die ausgestellten Papageien - ob nun die Mohenkopfpapageien oder die Blaustirnamazonen. Putzig sahen die kleinen Prachtfinken eines Köthener Züchters aus - die ebenfalls das Interesse der Besucher fanden.

Mit dem Verlauf der Exotenschau zeigte sich Dieter Harnisch sehr zufrieden. Unterstützung erhielten die Züchter von der Gemeinde und dem Großpaschlebener Sportverein. "Dafür möchte mich bei der Bürgermeisterin und den Sportlern bedanken", erklärte Harnisch. In Köthen habe der Stammtisch keinen so preiswerten Ausstellungsraum besorgen können.