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"Etwas einzigartig Schönes" "Etwas einzigartig Schönes": Franziska Petry aus Dessau ist eines der größten Speedskating-Talente

22.06.2017, 12:21
Franziska Petry auf ihren Speedskates. Die 16-jährige Dessauerin reist in einigen Tagen zur EM.
Franziska Petry auf ihren Speedskates. Die 16-jährige Dessauerin reist in einigen Tagen zur EM. Oliver Harloff

Dessau - Am Wochenende beginnt für Franziska Petry das wohl aufregendste Ereignis ihres noch jungen Lebens: Die 16-jährige Speedskaterin von der TSG Aufbau Union Dessau reist zu den Inline-Speedskating-Europameisterschaften ins portugiesische Lagos.

Das große Talent wird bei den Titelkämpfen auf der Bahn über 300 Meter und 500 Meter eingesetzt und soll vor allem Erfahrungen sammeln. Läuft es gut im Einzel, winkt sogar ein Platz in der Staffel, die durchaus Medaillenchancen besitzt.

Auf der Straße soll sie über 100 und 200 Meter sowie auch über 1000 Meter oder im Staffelrennen laufen. Die Mitteldeutsche Zeitung hat die Schülerin besucht und sie gebeten, sich, ihren Sport und ihre Träume vorzustellen.

Franziska Petry über...ihre ersten Momente auf den Skates

Zum Skaten bin ich eigentlich durch meine Schwester gekommen, die das Speedskaten mal ausprobieren wollte. An den ersten Moment kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern, da es fast elf Jahre her ist.

Und wer weiß schon noch genau, was er gemacht hat, als er fünf war? Aber es scheint mir ja großen Spaß gemacht zu haben, ansonsten würde ich sicher nicht immer noch auf den Skates stehen.

Franziska Petry über...das Besondere am Speedskaten

Das ist gar nicht so leicht zu sagen. Es macht einfach total Spaß. Das Ziel, schneller zu sein als die anderen, ist die beste Motivation und der größte Spaßfaktor. Das Training in unserem kleinen Verein ist für mich so wie für andere das Shopping mit Freunden. Wir verstehen uns und machen auch Späße untereinander, so wird das Training viel lustiger und entspannter.

Für mich sind mehrere gute Freundschaften mit Speedskatern aus anderen Vereinen entstanden, einfach dadurch, dass wir uns im Sommer fast jedes Wochenende zum Wettkampf sehen oder auch im Winter mal zusammen trainieren. Das ist etwas Einzigartiges und auch etwas Schönes.

Franziska Petry über...Angst

Das Wort „Angst“ ist hier fehl am Platz. Wer Angst hat, der bremst und mein Trainer hat früher immer zu uns gesagt „Wer bremst, verliert!“. Und wer will schon verlieren?

Etwas Respekt habe ich jedoch schon vor einem größeren Wettkampf, bei dem bis zu 40 Leute gleichzeitig auf der Bahn sind und gewinnen wollen. Da wird es schon mal etwas enger, und etwas Respekt ist wirklich angebracht.

Franziska Petry über...ihren schlimmsten Sturz:

Der war erst am Anfang dieser Saison beim Europa-Cup in Frankreich, wobei ich ziemlich glücklich über den Helm war, den ich trug. Dadurch ist mir zum Glück nicht so viel passiert.

Das Brustbein war geprellt, die Schulter gezerrt, die Arme aufgeschürft und der Helm gebrochen. Eine kurze Pause vom Skaten musste sein, aber wie heißt es so schön: „Hinfallen, Aufstehen, Krönchen (oder auch den Helm) richten, weitermachen.“

Franziska Petry über...ihr großes Vorbild

Das eine große Vorbild habe ich gar nicht. Es gibt so viele Top-Skater, die alle eine Vorbild-Funktion für mich haben oder hatten. Als ich noch kleiner war, war mein großes Vorbild Jana Gegner.

Eine Speedskaterin, die in der Weltelite mitgelaufen ist und zudem noch aus Dessau kommt. Damals war ich noch nicht bei so großen Wettkämpfen wie ich es jetzt bin und kannte kaum Top-Skater aus anderen Vereinen oder Ländern. Heute möchte ich mich nicht mehr auf ein Vorbild festlegen müssen.

Franziska Petry über...das große Ziel

Mein Ziel für dieses Jahr war es, mich für die Europameisterschaft in Portugal zu qualifizieren. Mit viel Trainingsfleiß und Ehrgeiz habe ich es geschafft. Aber auch meine Familie und meinen Verein darf man nicht außer Acht lassen.

Sie alle haben mich mit materiellen Dingen und im Training als Trainingspartner und Motivatoren unterstützt. Mein großes Ziel für die nächsten Jahre ist es, irgendwann auch zur Weltmeisterschaft zu dürfen.

Franziska Petry über...Ihre Pläne neben dem Sport

Außerhalb des Sports ist mein Plan noch nicht allzu ausgereift. Zuerst möchte ich mein Abitur so gut wie möglich ablegen und dann studieren. Dabei kann man den Sport jedoch nicht ausgrenzen, da mein Studium wahrscheinlich in diese Richtung gehen soll.

Ein Leben ohne Sport kann ich mir nicht vorstellen. Und warum dann nicht später im Beruf mit dem Sport beschäftigen und Freude daran haben?

(mz)