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Etliches bleibt noch zu tun

Von Carla Hanus 12.04.2007, 17:14

Dessau/MZ. - Doch nicht diese Bilanz zog Peter Noack vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft am Dienstag, obwohl der Informationsabend der Interessengemeinschaft Hochwasserschutz auch unter dem Motto "Was ist geschafft" stand. Noack stieg gleich in die zweite Frage ein und erklärte, was noch zu tun ist.

Da wäre der Friederikenwall. Hier steht zwar die Spundwand und bietet Schutz bei einem möglichen Hochwasser, aber die Gesamtarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Was noch an den Finanzen hängt, deren Freigabe erhofft sich Noack für Mai. Da wäre noch der zweite Bauabschnitt des Wasserstadtwalls vom Deichtor bis zur B 185. Die Entwurfsgenehmigungsplanung liege vor, meinte Noack. Noch nicht geklärt sei indes, wie es sich mit der Ortsumgehung verhalte.

Da wäre der Deich Möster Höhen, bei dem eine Rückverlegung und Deichschluss vorgesehen sind. Hier hatte der Landesbetrieb im vorigen Jahr noch Mittel zur Verfügung gestellt, "so dass wir in das Planfeststellungsverfahren eintreten können". Allerdings könne er die Dauer dieses Verfahrens nicht abschätzen, räumte Noack ein, zwei bis drei Jahre oder nur ein Dreivierteljahr. Schließlich zählte Noack zu den Stellen "wo noch einiges zu leisten ist", unter anderem auch die rund 300 Meter Deichverteidigung am Kühnauer Schloss. Hier gibt es am 24. April eine nächste Beratungsrunde mit der Kulturstiftung.

Veränderte Sichtachsen sollten nicht das Entscheidende sein, erklärte Jürgen Leindecker dazu, Erster Beigeordneter beim Städte- und Gemeindebund, der an diesem Abend zu "Kommunen im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis" referierte. Etwas salopp meinte er: "Wer nicht deichen will, muss weichen." Er gehöre auch zu den Freunden des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches. Doch dürfte seiner Meinung nach der Blick nicht nur restaurativ auf Erhalten gerichtet werden. Man sollte sich die Frage stellen, was der Fürst getan hätte, wenn er dieses Problem gehabt hätte, als er die Anlage in Auftrag gab, empfahl er.

Die Erkenntnisse zu den Hochwässern, Überschwemmungsgebieten und Schutzmaßnahmen seien oft gar nicht neu, stellte auch Corinna Hornemann vom Umweltbundesamt in ihrem Referat fest. Aber man müsse sie immer wieder erneuern, das heißt immer wieder weitergeben.

Genau dafür setze sich die Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Elbe / Mulde auch ein, versicherte Vereinsvorsitzende Christiane Nöthen und versprach auch weiterhin solche Informationsveranstaltungen wie diesen Vortragsabend. Im Herbst soll es zunächst wieder eine Radtour entlang der Verteidigungslinie geben.