Ermittler in der Kritik Ermittler in der Kritik: Neue Demo für Oury Jalloh am Sonnabend

Dessau - Die Initiative „Oury Jalloh“ plant für Sonnabend , 18. Juni, wieder eine Demo in Dessau: „Kein Feuerzeug - Keine Selbstentzündung: Vertuschungen durch Polizei und Justiz aufdecken“ heißt es in einem Aufruf, der seit einigen Tagen auf Facebook verbreitet wird.
Demo vom Bahnhof zum Polizeirevier
Starten soll die Demo um 14 Uhr am Dessauer Hauptbahnhof. Anschließend geht es wieder quer durch die Stadt - an der Staatsanwaltschaft in der Ruststraße und am Polizeirevier in der Wolfgangstraße vorbei. Vor allem die Staatsanwaltschaft gilt als heikler Punkt der Wegstrecke: Die Polizei wird das Gebäude extra sichern. Angemeldet sind für die Demo 150 Teilnehmer. Die Polizei geht aber eher von weniger aus.
Umstände bis heute nicht ganz geklärt
Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in Dessau festgenommen worden, weil er im Verdacht stand, unter Einfluss von Alkohol und Drogen zwei Frauen belästigt zu haben. Der Mann aus Sierra Leone verbrannte in den Stunden darauf in einer Polizeizelle. Die Umstände sind bis heute nicht vollständig geklärt. 2012 war ein Dessauer Polizist wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro verurteilt worden.
Aktuelle Kritik an Ermittlungen
Traditionell finden Jalloh-Demos im Januar statt. Anfang dieses Jahres wurden dabei 200 Teilnehmer gezählt. Es flogen vereinzelt Feuerzeuge und auch Schneebälle. Die Polizei sprach trotzdem von einem „absolut friedlichen Verlauf“. Die Demo jetzt im Juni hängt zusammen mit den Vorwürfen an Polizei und Staatsanwaltschaft in Dessau im Fall Yangjie Li. Auch dort gibt es Kritik an den Ermittlungen. (mz)