Ende Juni ist Schluss Ende Juni ist Schluss: Edeka-Kaufhalle in der Dessauer Goethestraße wird abgerissen

Dessau - Für die Bewohner des Stadtteils Nord zeichnen sich Veränderungen bei ihrem Einkauf der Waren des täglichen Bedarfs ab. In zwei Wochen, zum 30. Juni, schließt die Edeka-Kaufhalle in der Goethestraße ihre Pforten.
Der entstehende Neubau eines größeren Edeka-Marktes auf dem Schlachthofgelände soll, so die Planungen, Mitte August öffnen. „Wir wollen Ende Juli den Bau an die Edeka übergeben“, informiert Bernd Deharde, Geschäftsführer der Projektentwicklung GmbH, in deren Verantwortung die beiden Neubauprojekte der Edekagruppe in Nord liegen.
Ursula Beier, die mit ihrem Mann in der Humboldtstraße wohnt, schaut mit großer Sorge in die Zukunft. „Mein Mann ist gehbehindert, wir können nicht bis zum Schlachthof laufen, um in dem neuen Markt einzukaufen“, sagt sie am MZ-Telefon. Sie seien auf die kleine Kaufhalle in der Goethestraße angewiesen. Und nicht nur sie.
„Wir wollen im Herbst 2020 den NP-Markt eröffnen“
„Hier wohnen viele ältere und gehbehinderte Leute, die brauchen diesen Nahversorger, weil der Weg bis zum Schlachthof für sie zu weit ist.“ Auch angesichts der schlechten Gehwege im Viertel sei dies für sie nicht machbar. Anderthalb Monate müssen die Anwohner nun überbrücken. „Wir schließen die Goethestraße zum 30. Juni und werden dann mit dem Abriss beginnen“, erklärt Bernd Deharde.
Je nach Fortschritt der Abbrucharbeiten soll im Herbst oder dann zum Jahresbeginn 2020 mit dem Neubau des NP-Marktes begonnen werden. „Wir wollen im Herbst 2020 den NP-Markt eröffnen“, sagt Bernd Deharde. Die alte Kaufhalle sei vor allem energetisch in einem schlechten Zustand gewesen, so dass eine Sanierung nicht in Frage gekommen sei. Laut Deharde wird der neue Markt 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben.
Die Mitarbeiter der kleinen Edeka-Kaufhalle haben zum 30. Juni ihre Kündigung erhalten
Auch ein Bäcker soll sich wieder einmieten. „Außerdem wird es 30 Stellplätze für den Markt geben, die es ja jetzt gar nicht gibt.“ Die Mitarbeiter der kleinen Edeka-Kaufhalle haben zum 30. Juni ihre Kündigung erhalten. Wie von der Pressestelle der Edeka Minden-Hannover zu erfahren war, werden sie in den neuen Markt auf dem Schlachthofgelände übernommen und dort nahtlos zum 1. Juli eingestellt. Da es sich bei den beiden Märkten um verschiedene Unternehmen handelt, sei die Kündigung ein üblicher formaler Vorgang, heißt es.
Betrieben wird der Edeka-Markt in der Goethestraße von Steffen Heyer. Er bewirtschaftet auch den Edeka-Markt in der Magdeburger Straße in Roßlau und wird dies auch künftig tun.
Kontroverse Diskussionen im Vorfeld des Neubaus auf dem Schlachthofgelände
Um den Neubau des Marktes auf dem Schlachthofgelände hat es im Vorfeld kontroverse Diskussionen in den politischen Gremien gegeben. Es war befürchtet worden, dass die Ansiedlung des Edeka-Lebensmittel-vollsortimenters mit rund 1 600 Quadratmeter Verkaufsfläche den Innenstadthandel schwächen und negative Auswirkungen auf die Einkaufsstandorte Dessau-Center und Wagner-Passage haben könnte.
Das wurde in einer Verträglichkeitsanalyse verneint. Die beiden Standorte hätten ganz andere Wohnquartiere als Zielgruppe. Für Dessau-Nord mit seinen rund 11.000 Einwohnern seien die geplanten beiden Märkte NP und Edeka angemessen. (mz)
