Appell von Verdi Ende für Galeria Karstadt Dessau: Kaufhaus auch Magnet für Bauhaustouristen

Dessau - Die Gewerkschaft Verdi hat vor den Folgen einer Schließung der Karstadt-Filiale in Dessau gewarnt. „Damit würde ein Stück Identität in der Bauhausstadt verloren gehen“, sagte ein Verdi-Sprecher am Samstag der dpa.
Das Kaufhaus befindet sich inmitten der Stadt. Es ist Teil des Rathaus-Shopping-Centers, das genau gegenüber dem neuen Bauhaus Museum liegt. „Das ist ein Magnet, wo sich viele Touristen treffen und einkaufen“, sagte er.
In Dessau gibt es nach Angaben der Stiftung Bauhaus die weltweit größte Dichte an originalen Bauhaus-Bauten. Die 1919 in Weimar gegründete Schule für Architektur, Kunst und Design hatte nach ihrem Umzug in Dessau ihre Blütezeit. Bauhausstätten sind heute Unesco-Welterbe.
Ende für Karstadt Dessau - Was wird aus der Dessauer Innenstadt?
Der Städte- und Gemeindebund hat gefordert, angesichts der Schließung Dutzender Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, gemeinsam Zukunftskonzepte für die Innenstädte in Deutschland zu entwickeln.
„Eine zentrale Rolle kommt hierbei den Immobilieneigentümern zu. Überzogene Mietforderungen sind in Krisenzeiten fehl am Platz“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). „Faire Mieten, die Einzelhandel und Gewerbe eine Zukunftsperspektive bieten, sind das Gebot der Stunde.“
Galeria Kaufhof Karstadt schließt über 60 Geschäfte
Für die rund 60 Mitarbeiter des Warenhauses in Dessau sei die Lage sehr dramatisch, zumal die Schließung der Filiale schon zwei Mal drohte, sagte der Verdi-Sprecher. Er appelliert an die Stadt und Kunden, sich für eine Zukunft der Mitarbeiter einzusetzen.
Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (Essen) hatte am Freitag die Schließung von 62 seiner 172 Warenhäuser angekündigt. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrates werden dadurch insgesamt 5317 Mitarbeiter ihre Arbeit verlieren. Der Konzern hat derzeit noch 28 000 Beschäftigte. Insgesamt will der Konzern Filialen in 47 Städten schließen, darunter auch die in Dessau. (dpa)