Elbzollhaus in Roßlau Elbzollhaus in Roßlau: Bald noch mehr Kunst und Kultur an der Elbe
Roßlau - Am 1. April öffnete Lars Dähne als neuer Pächter des Elbzollhauses das erste Mal die Türen des traditionsreichen Hauses für Gäste aus nah und fern.
Zuvor hatte das 1789 nach Plänen des Baumeisters Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff gebaute Ensemble ein halbes Jahr leer gestanden, weil der vormalige Pächter aufgehört hatte. MZ-Redakteurin Sylke Kaufhold blickte mit Lars Dähne auf das erste halbe Jahr und in die Zukunft.
Wie war der erste Sommer als Gastronom und Hotelier an der Elbe?
Dähne: Anstrengend. Wir haben am 1. April geöffnet und die Einheimischen haben uns vom ersten Tag an überrannt. Wir haben ein sehr positives Feedback erfahren. Die Leute freuen sich, dass das Haus wieder geöffnet hat und mit Leben erfüllt wird.
Was wird den Gästen denn geboten?
Dähne: Sie können bei uns frühstücken, gemütlich Kaffee trinken, den Kuchen beziehen wir von der Bäckerei Schieke, und auch am Abend einen kleinen Imbiss zu sich nehmen. Ich weiß, dass sich die Dessau-Roßlauer hier einen richtigen Restaurantbetrieb wünschen, das können wir aber derzeit nicht leisten.
Deshalb kooperieren wir bei Feierlichkeiten mit Cateringanbietern. Außerdem bieten wir zehn Zimmer und Ferienwohnungen. Gern genutzt wurde unser Haus in den vergangenen Monaten für größere und kleinere Familienfeiern.
Der Sommer ist vorbei, wie geht es jetzt weiter?
Dähne: Wir haben auch im Winter geöffnet und empfehlen uns für Weihnachsfeiern aller Art. Außerdem wollen wir das Haus auch in dieser Jahreszeit zu einem attraktiven Ausflugsziel entwickeln.
Wie das?
Dähne: Wir bieten verschiedene kleine Veranstaltungsformate wie Ausstellungseröffnungen, Vorträge, Dia-Shows, Live-Konzerte, gastronomische Events.
Die ersten haben bereits stattgefunden und fanden bei denen, die da waren, eine positive Resonanz. Von der Besucherzahl haben wir aber noch Luft nach oben. Bis Januar gibt es bereits ein Programm.
Was ist denn alles geplant?
Dähne: Unser Winterhighlight gibt es am 18. November mit einem Konzert von „Bell Book and Candle“, den Kindern der Pudhys. „Kamino“ haben wir eine Veranstaltungsreihe getauft, wo wir zum „Kino am Kamin“ einladen wollen.
Den Auftakt macht am 4. Dezember „Die Feuerzangenbowle“. Es gibt natürlich auch das Kultgetränk und den passenden Imbiss zum Filmklassiker. Kurzum, es wird mehr als nur Filmgucken. Unsere Intention ist es, einmal im Monat zum Kino am Kamin einzuladen.
Das neue Jahr beginnen wir am 2. Januar mit der Vernissage für eine Fotoausstellung von Grit Lichtblau und Christel Heppner. Ausstellungen und Konzerte mit handgemachter Live-Musik wollen wir dann im Sommer weiterführen.
Wo sehen Sie das Elbzollhaus in der Zukunft?
Dähne: Wir möchten es als Pension an der Elbe inmitten des Gartenreichs etablieren und auch zu einer Adresse für Kunst und Kultur entwickeln.
Wer ist wir?
Dähne: Ein vierköpfiges professionelles Team um unseren Hausleiter Michael Röder. Die Mannschaft haben wir seit dem 1. September. Das ist ein gutes Team, mit dem wir die Entwicklung und Profilierung des Hauses angehen können. Auch das Imbissangebot werden wir nach und nach erweitern und modifizieren.
Nicht jeder kennt das Elbzollhaus und vor allem den Weg dorthin. Müsste nicht mehr Werbung gemacht werden?
Dähne: Ja, und das werden wir auch tun. 2016 ist ein Testjahr für uns, in dem wir uns erstmal finden mussten. Die Beschilderung an der Bundesstraße haben wir im April beim Landesbetrieb Bau beantragt, mit positiven Stellungnahmen von Stadt und Landestourismusverband.
Bisher leider ohne Erfolg. Auch in der Touristinformation der Stadt sind stets unsere aktuellen Zimmerkapazitäten bekannt. Leider wird das Elbzollhaus bei Nachfragen so gut wie gar nicht angeboten. Ich hoffe, dass auch das im nächsten Jahr besser läuft, wenn bekannt ist, dass wir eine verlässliche Adresse sind.
Weitere Infos und Kartenbestellung unter www.elbzollhaus.info (mz)
