Einstiges Vorzeige-Projekt in traurigem Zustand
DESSAU/MZ. - Heute stehen von der einstigen Pracht nur noch Reste. Die Spielplatzinitiative Dessau hat am Montag Vertreter der Stadtverwaltung sowie die Medien zu einem Ortstermin geladen, um auf den Missstand aufmerksam zu machen.
Anwohner hätten gegenüber dem Verein Kritik geäußert, auch Gewerbetreibende aus der Wagnerpassage, die vor Jahren für den Aufbau des Spielplatzes gespendet hatten, schmerze dessen jetziger Zustand, berichtete die Vorsitzende der Spielplatzinitiative, Yvonne Tenschert.
"Dieser Spielplatz ist uns schon lange ein Dorn im Auge", sagte sie. Dabei sei die Anlage für die Weltausstellung mit Beteiligung von Kindern projektiert worden und wohl der schönste Spielplatz in Dessau gewesen.
Allerdings gehe es nicht nur um diese Anlage. Sie sei nur ein Beispiel. "Die Spielplätze der Stadt erreichen jetzt alle ihre ,Halbwertzeit'. Es muss an allen Spielplätzen etwas gemacht werden", schätzt die Vereinsvorsitzende ein. Die Spielplatzinitiative verstehe sich schließlich als Sprachrohr für alle Eltern in Dessau-Roßlau.
Bei der Kletteranlage sei eine Reparatur wenig sinnvoll, wies Marion Krause auf verwitterte und zum Teil angefaulte Holzmasten hin. Hier komme wohl nur ein Neubau in Frage, dessen Kosten die Frau vom Amt auf 30 000 Euro schätzt.
Für den Bau des attraktiven Spielplatzes Am Rondel hatte die Stadt Ende der 90er Jahre Geld vom Bund bekommen. "Die Unterhaltung muss die Stadt jedoch selbst finanzieren", deutete Marion Krause vom Amt für zentrales Gebäudemanagement das Problem an. Für die Instandhaltung der 67 Spielplätze in Dessau-Roßlau sehe der Haushaltsplan für 2008 aber nur 20 000 Euro vor, sagte sie. Eine Summe, mit der kaum ein einziger maroder Spielplatz wieder in Ordnung gebracht werden könnte. Das Amt habe für das kommende Jahr 75 000 Euro beantragt. Die stünden auch im nunmehr vom Stadtrat diskutierten dritten Entwurf des Haushaltsplanes noch drin. Marion Krause wie auch Yvonne Tenschert hoffen nun, dass das auch so bleibt. Die Mitglieder der Spielplatzinitiative zeigten sich am Montag jedenfalls optimistisch: "Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hat doch bisher immer gut geklappt", so die Vorsitzende.
Wer sich für die Arbeit der Spielplatzinitiative interessiert, kann sich an die Vorsitzende Yvonne Tenschert, Telefon 0340-2 20 09 03, wenden.