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Pendant zum Franz-Treff in Dessau Einjähriges für Rossel-Treff - Elbestädter nehmen Awo-Haus am Alten Friedhof gut an

Von Silvia Bürkmann Aktualisiert: 04.07.2022, 17:34
Ralf Zaizek (DRK-Kreisverband), Corinna Reinecke (Awo Wittenberg) und Dessau-Roßlaus Sozialdezernent Jens Krause lassen die Gläser klingen.
Ralf Zaizek (DRK-Kreisverband), Corinna Reinecke (Awo Wittenberg) und Dessau-Roßlaus Sozialdezernent Jens Krause lassen die Gläser klingen. (Foto: Thomas Ruttke)

Roßlau/MZ - Ein „Einjähriger“ wird meistens gefeiert im kleinen und vertrautesten Kreis. Gleichwohl voller Stolz der Mütter und Väter. Der 1. Geburtstag vom Rossel-Treff indes ging am Freitag mit ziemlich „großem Bahnhof“ im Roßlauer Awo-Haus Am Alten Friedhof über die Bühne.

Vor genau einem Jahr hatten DRK-Kreisverband Dessau und Awo-Kreisverband Wittenberg gemeinsam das Projekt für den Angebotstreff in Roßlau als nord-elbisches Pendant zum Franz-Treff in Dessau initiiert und an den Start gebracht. Träger des Projekts ist der DRK-Kreisverband, die Awo der im Kooperationsvertrag mit der Stadt Dessau-Roßlau gebundene ausführende Partner.

Zwei Standorte und ein Ziel für drei Partner

„Unser Weg war geprägt durch die Überzeugung, dass alle Menschen ihr tägliches Leben bestehen können - welche gesellschaftlichen, politischen oder wirtschaftlichen Stürme auch herrschen“, fassen Ralf Zaizek und Corinna Reinecke das Credo ihrer beiden Kreisverbände zusammen. Es hat begonnen mit kleinen Schritten, aber es hat sich gelohnt, sagt Corinna Reinicke vor den Geburtstagsgästen. „Im Awo-Haus ist wieder Leben eingezogen.“ Und die Angebote im Treff stehen offen für alle Nutzer unabhängig von Alter, Herkunft und Lebenslage.

Es gibt Beratungsangebote für soziale Hilfen oder Schülersozialarbeit, es gibt Montag, Mittwoch und Freitag warme Mahlzeiten. Bereitgestellt von der Küche des Städtischen Klinikums, zu erhalten von Bedürftigen bei Vorlage ihres Leistungsbescheids vom Sozialamt zum symbolischen Preis von einem Euro.

Hauptamtliche Stelle nach langer Suche besetzt

Und es gibt Beratungen zu festen Terminen ebenso wie alle 14 Tage ein offenes „Café Vielfalt“ mit Veranstaltungen zu nachgefragten Themen oder Vorträgen. „Zwei Teams, zwei Standorte, eine Idee“, freut es den Dessau-Roßlauer Sozialdezernenten Jens Krause, dass sich das Projekt verstetigt hat und ausgebaut werden kann. Franz- und Rossel-Treff klingen nicht ohne Grund ähnlich.

Nach langer Suche konnte der Awo-Kreisverband nun auch für den Rossel-Treff eine hauptamtliche Stelle besetzen. Bei der für den 1. Geburtstag geplanten Vorstellung der neuen Leiterin im Awo-Haus. Allerdings funkte am Freitag noch mal eine Covid-Infektion aus der aktuellen „Sommerwelle“ dazwischen, wie Reinicke bedauerte. Also steuert vorerst weiterhin Marion Heese den Rossel-Treff. Die Qualitätsmanagerin im Awo-Kreisverband Wittenberg und Familienhelferin hatte im ersten Jahr des Treffs einen Teil ihrer Arbeitsstunden nach Roßlau „umgelenkt“ und viel Energie, Fachwissen und Netzwerkkompetenz in den Aufbau des Projekts gesteckt. „Wir arbeiten eng zusammen mit Fachberatern ebenso wie mit Ehrenamtlern“, sagt Heese, die im ersten Jahr zur zentralen Ansprechpartnerin wurde. Auch wenn sie demnächst nach der „Geschäftsübergabe“ zum Kreisverband Wittenberg zurückkehrt, will sie über die Fachberatung dem Rossel-Treff eng verbunden bleiben. „Ich bin ja nicht aus der Welt.“

Ortschaftsrat Roßlau ließ nicht locker

Mächtig ins Zeug gelegt haben sich gerade die Ehrenamtler vom Ortschaftsrat Roßlau, um den Rossel-Treff ins Laufen zu bringen. Namentlich Ortsbürgermeisterin Christa Müller und ihre Stellvertreterin Sylvia Gernoth haben nicht lockergelassen, sagen die Awo-Leute Corinna Reinecke und Christian Sachse. Gerade die Roßlauer Senioren haben nach dem Wegfall des Goethe-Gymnasiums nach einem innenstadtnahen Treffpunkt gesucht.