Eine Krankheit und ihre vielen Gesichter
Dessau/MZ. - Während manch Ausstellung zu ähnlichen Themen vor allem gut gemeint sind, ist diese auch noch gut gemacht (wenn man von dem etwas albernen englisch-deutschen Misch-Masch-Titel "Take a Closer Look - Rheumatoide Arthritis im Fokus" absieht).
Denn die Ausstellungsmacher haben mit Herlinde Kölbel eine der renommiertesten deutschen Fotografinnen gewonnen. Sie hat an RA erkrankte Menschen fotografiert, denen, wie einer Frau Anfang 20, die Erkrankung teilweise nicht anzusehen ist.
Tatsächlich bringt RA für die Betroffenen erhebliche Einschränkungen mit sich, denn die Autoimmunerkrankung greift die Gelenke an, ruft starke Schmerzen hervor - und ist nicht heilbar. Aber, wie gestern der Rheumatologe Jochen Glotz erläutert: Die Therapiemöglichkeiten haben sich verbessert.
Für viele, die jung an RA erkranken, bedeutet die Krankheit das berufliche Aus. So wie für Sylvia Alscher, die gestern zur Ausstellungseröffnung gekommen war: Sie musste ihren Bürojob aufgeben. "Ich konnte den Computer nicht mehr bedienen oder Aktenordner tragen."
Inzwischen engagiert sich Alscher in der Deutschen Rheumaliga, die allein in Sachsen-Anhalt 3 000 Mitglieder zählt.
Kontakt zur Rheumaliga in Dessau: Edith Wesp (03 40) 61 72 42.