Ehemaligenball: Ehemaligenball: Wiederbelebte Schultradition

Roßlau/MZ. - Hoch her ging es am Freitagabend in der Elbe-Rossel-Halle. Nach Jubiläen, wie dem 50-jährigen Abitur und dem zehnjährigen Bestehen des Goethe-Gymnasiums, nahm die Schule an diesem Abend die schöne Tradition des Ehemaligentreffens wieder auf. Man habe, so berichtete Schulleiter Hans Henning Messer, schon seit längerem Versuche unternommen, ehemalige "Pennäler" untereinander, aber auch mit ihren Lehrern wieder zusammenzuführen und wahrhaft ein Klassentreffen en gros zu organisieren.

Nach gut einjähriger Planung und mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins "Freunde des Goethe-Gymnasiums" wurde der erste Ehemaligenball für den 27. Dezember 2002 angesetzt. Plakate, Inserate, schriftliche Einladungen und Mundpropaganda, das Schneeballprinzip, wie Messer zufrieden an diesem Abend resümierte, habe sich bezahlt gemacht.

Rund 400 Ehemalige der Jahrgänge 1956 bis 2002 aus ganz Deutschland sind der Einladung in das kleine, erinnerungsträchtige Elbestädtchen gefolgt. Immerhin ein Siebtel von etwa 2 500 Schulabgängern seit Bestehen der Schule.

Vertreten war leider kein Absolvent aus dem Jahr 1952, denn dann, so Schulleiter Messer, hätten wir das "Goldene Abitur" verleihen können. Um so erfreulicher war es jedoch, dass auch wenige Abiturienten in spe zum Ball erschienen sind. "Ich kann dabei von den Erfahrungen im Studium oder der Berufsausbildung jüngerer Schulabgänger profitieren, und im Gegenzug kann ich ihnen den neusten Klatsch von der Penne berichten", meinte Gymnasiastin Ulrike Lorenz, die im Juni kommenden Jahres ihr Abitur in den Leistungskursfächern Mathematik und Englisch ablegen wird.

Dieser Meinung schloss sich auch Hermine Schlesinger (Klasse 13) an, die ihren Freund und Absolventen des Jahrgangs 1998, Martin Matthias, zum Ball begleitet hatte. Der BWL-Student freute sich darüber, viele seiner ehemaligen Schulkameraden wiedergetroffen zu haben. Interessant seien ihre unterschiedlichen Berufe, und auch sonst gäbe es nach so langer Zeit eine Menge zu erzählen.

Und das gab es wahrlich. Gemeinsam wurden alte Erinnerungen ausgekramt, herzlich über dieses und jenes gelacht, alte Fotos wurden umhergereicht und Adressen ausgetauscht, ja sogar gelästert und getratscht, wie zu Schulzeiten.

Kevin Schramm, Jahrgang 1999, war von dem Abend begeistert und hofft, dass sich der Ball als langlebige Tradition etablieren kann. "Es ist schön, mit den ehemaligen Mitschülern über begangene Schulstreiche zu plaudern und so manche lieb gewordene Erinnerung wieder aufleben zu lassen", so der Student für Bioingenieurwesen.

Fürs leibliche Wohl war natürlich bestens gesorgt, und zu Twist und Rock'n Roll wurde alsbald auch das Tanzbein geschwungen. Wer sich selbst nicht traute, überließ das dem faszinierenden Programm der Dance Society unter Leitung von Lehrerin Bärbel Jacob.

Zu fortgeschrittener Stunde hielt es jedoch kaum noch jemand auf dem Stuhl aus, denn DJ Hartmann versetzte die Ehemaligen mit dem Besten der 80er Jahre endgültig zurück in die gepriesene Jugendzeit. Ein freudiges und ebenso erlebnisreiches Wiedersehen soll es genau in einem Jahr wieder geben.