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Dorferneuerung Dorferneuerung: Löbnitzer «Festburg» nimmt Gestalt an

02.05.2002, 16:25

Löbnitz an der Linde/MZ/mb. - Der letzte Burgen-Neubau im anhaltischen Land dürfte schon ein paar Jahrhunderte zurückliegen. Da wurde es förmlich Zeit, dass man in Löbnitz auf den Gedanken kam, mal wieder solch ein Bauwerk zu errichten - auch wenn in der kleinen Gemeinde "nur" eine Festburg im Entstehen ist.

Bürgermeister Karl-Heinz Hensel konnte jetzt mit Bauleuten, Planern und Helfern aus dem Dorf Richtfest für den Abschnitt des Bauwerkes feiern, in dem nach Fertigstellung - am 14. August soll alles abgeschlossen sein - der Ausschank Platz finden soll, auch die sanitären Einrichtungen und ein Geräteraum.

So nimmt das Zentrum des Ortes, die "Wohnstube", langsam Gestalt an. Der Dorfplatz wurde bereits vor einigen Monaten übergeben, der erste Bauabschnitt der Festburg, die "Kolonnaden" rund um die Tanzfläche sind bis auf den Anschluss zum zweiten Bauabschnitt auch fertiggestellt. "Wir mussten uns einen neuen Festplatz schaffen", erklärt Hensel, "denn den alten Platz sind wir durch Rückübertragung losgeworden."

Die Idee, den neuen Platz in der Dorfmitte anzusiedeln und dazu das Terrain des längst leerstehenden Kindergartens zu verwenden, fand im Arbeitskreis Dorferneuerung Zustimmung und auch der Gemeinderat hob am Ende nach einigem Hin und Her die Hand. Die Kombination mache schließlich Sinn, argumentiert Hensel: Man habe jetzt den Platz, dem schließe sich die Festburg an und daneben steht das alte Kindergartengebäude, das von Freiwilligen wie Gerald Hahne, Frank Kersten und Henry Krietsch zu einem Feierraum für Familien- oder andere Feiern umgebaut wurde.

Erfolgte dies auch kostenlos, so musste die Gemeinde für Platz und Festburg doch trotz aller Förderung durch Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung und Arbeitsamt auch tief in den eigenen Haushalt greifen - alles in allem beläuft sich der Eigenanteil auf über 163 000 Mark, bei Gesamtkosten von mehr als 1,1 Millionen Mark. Mittel, die ausschließlich Baufirmen der Region zugute kamen.

Die erste Feier in der Festburg ist übrigens für Ende August/Anfang September geplant. Bis dahin dürfte dann auch das Burgtor vorhanden sein - zwar ohne Zugbrücke, aber dafür schön rustikal aus Eichenholz.