Diagnose Leukämie Diagnose Leukämie: Welle der Hilfsbereitschaft für erkrankte Lehrerin aus Dessau-Roßlau

Dessau - Nach der Leukämie-Erkrankung der Dessauer Berufsschullehrerin Kristin Erfurt geht eine Welle der Hilfsbereitschaft durch die Stadt: Am Freitag, 9 Uhr, beginnt im Dessauer Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ eine Typisierungsaktion der Deutschen Stammzellspenderdatei aus Dessau, um einen geeigneten Stammzellenspender zu finden.
Schüler und Lehrerkollegen von Erfurt haben die Aktion über Facebook hundertfach geteilt. Es liegen auch schon fast 300 Zusagen vor.
Bei der 30-jährigen Kristin Erfurt war im Juli dieses Jahres Leukämie diagnostiziert worden. Eine Chemotherapie ist der bei jungen Lehrerin für Pädagogik, Soziologie und Psychologie fehlgeschlagen. Der Krebs ist seit voriger Woche zurück - und wächst schnell und aggressiv. Die Zeit drängt. „Ich hoffe auf einen baldigen Spender und kämpfe weiter“, hatte Erfurt diese Woche an Freunde geschrieben.
Weitere Typisierungsaktionen in Rodleben und Halle
Kurzfristig will nun auch die IDT Biologika in Rodleben eine Typisierung durchführen. Dort arbeitet der Lebensgefährte von Kristin Erfurt. Termin ist der 5. Dezember von 9 bis 12.30 Uhr. Auch das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt plant eine Aktion - am 6. Dezember von 9 bis 12.30 Uhr in Halle.
Das Prozedere ist dort wie am Freitag im Berufsschulzentrum: Bei der Typisierungsaktion wird mit einem Wattestäbchen Speichel aus dem Mundbereich entnommen und auf übereinstimmende Gewebemerkmale untersucht.
Für Menschen zwischen 18 und 40 Jahren ist die Typisierung kostenlos, für alle anderen Spenden wird pro Typisierung um eine Spende gebeten. Eine Typisierung kostet 40 Euro. Deutschlandweit sind derzeit sieben Millionen Menschen typisiert. Ein Abgleich mit den Daten von Kristin Erfurt läuft.
„Viele Kollegen wollen helfen“
„Wir haben uns auf einer gemeinsamen Weiterbildung kennen- und schätzen gelernt“, erklärte Nicole Massag vom Landesinstitut in Halle die Hilfsaktion für Kristin Erfurt. „Die erschreckende Nachricht von ihrer Krankheit geht uns allen sehr sah.“
Am Landesinstitut in Halle gibt es etwa 100 Kollegen, möglicherweise wird sich auch das Landesschulamt selbst an der Typisierungsaktion beteiligen. „Viele Kollegen wollen helfen.“
Die Proben selbst sollen dann so schnell wie möglich typisiert werden. „Unser Labor“, sagte Annette Wiedemann von der Deutschen Stammzellspenderdatei in Dessau, „hat mir eine schnelle Abarbeitung der Proben zugesagt.“ (mz/sb)