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Dessaus Schillerpark erhält einen «Aktiv-Fitness-Platz»

Von Steffen Brachert 26.11.2007, 19:22

Dessau-Roßlau/MZ. - Doch Christian Opatz und Steffen Dehner haben keine Zeit zu warten. Die beiden Architekten brauchen ein Referenzobjekt, um am Markt auf sich aufmerksam machen zu können.

Mitten im Dessauer Schillerpark, gleich neben dem Spielplatz, soll ein "Aktiv-Fitness-Platz" errichtet werden: eine neue, moderne und kostenfreie Trainingsanlage für Jogger, Radfahrer und Nordic-Walker. Binnen einer Woche, Anfang Dezember, soll schon die offizielle Einweihung sein.

Der gebürtige Wittenberger Opatz und der aus Berlin stammende Dehner haben an der Hochschule Anhalt in Dessau Architektur studiert. Beim Joggen durch Stadt und Gartenreich kam ihnen die Geschäftsidee: "Wir haben gemerkt, dass Joggen allein nicht reicht. Es müssen auch andere Muskelgruppen trainiert werden." Doch dazu fehlten auf der grünen Wiese, entlang ihrer Strecken die Geräte.

Die beiden Ingenieure suchten Rat bei der Health-and-Fitness-Academy in Jena, die mithalf, einen Gerätepark zusammenzustellen, der Rückentraining, Klimmzüge, Dehnübungen, Sit-Ups und mehr ermöglicht. Opatz und Dehner, die vor zwei Monaten das Ingenieurbüro Sport-Plan.eu gründeten, machten daraus einen "Aktiv-Fitness-Platz", der leicht zu bauen, funktional und variabel, aber auch widerstandsfähig genug ist, sich draußen zu behaupten. Die Geräte sollen doppelt "sicher" sein - für die Sportler, gegen Zerstörer.

Private Sponsoren - die Barmer Ersatzkasse, das Rathauscenter und die Dessauer Stadtsparkasse - machen den ersten öffentlichen "Aktiv-Fitness-Platz" möglich. Es ist eine Art Public Private Partnership, unterstützt von der Stadtverwaltung, in der Opatz und Dehner viel Unterstützung fanden. Im Amt für Kultur, Tourismus und Sport bei Abteilungsleiter Ralph Hirsch, der viele Kontakte knüpfte. Aber auch im Grünflächenamt, wo sich Marion Krause für die Umsetzung des Projektes einsetzte. "Das ist eine innovative Idee, die es wert ist, umgesetzt zu werden", lobt Hirsch die jungen Unternehmer, die ehrgeizige Pläne haben. "Der Trimm-Dich-Pfad war gestern", erzählt Dehner. Geht es nach ihm, entstehen bald überall in Deutschland kleine öffentliche Sportanlagen.

"Wir sind mit vielen Kommunen im Gespräch. Das Interesse ist groß, auch wenn die öffentlichen Kassen leer sind." Etwa 20 000 Euro kostet ein solcher Platz - je nach Variante. Die Projekte als Public Private Partnership anzugehen, war so etwas wie der rettende Ausweg. "Mit Sponsoren", gibt Dehner zu, "ist vieles möglich." Vielleicht sogar eine "richtige" Einweihung des Dessauer Platzes im Frühjahr? Hirsch nahm den Gedanken auf. "Da lässt sich etwas machen."