Dessau Dessau: Viele Anlässe um einen Baum pflanzen
DESSAU/MZ. - „Wir finden mit Sicherheit für jeden Anlass eine geeignete Stelle in der Stadt. Bäume können wir schließlich nicht genug haben“, sagt Marion Krause von der Abteilung Grünpflege in der Stadt verwaltung. Die MZ hatte sich an sie gewandt, da MZ-Leserin Ramona Hartmann in einem Gespräch anregte, den Hochzeitshain doch nicht nur Brautpaaren zur Verfügung zu stellen, damit sie hier ein Zeichen für die Nachwelt hinterlassen können, sondern Baumpflanzungen auch zu anderen Ereignissen zuzulassen, etwa Kindstaufen oder runden Geburtstagen. Zudem bewegte die Leserin, ob 150 Euro für einen Baum nicht doch für manches Pärchen zu viel Geld sein könnte. Dass davon auch die Pflege mit abgedeckt wird, bezweifelte sie, weil ein junges Eichenquartier in des Nähe des Jüdischen Friedhofs nur noch einen traurigen Eindruck macht. Vier der fünf Bäume gehen ein.
Wie Marion Krause der MZ erklärte, ist der Hochzeitshain im Rahmen des Stadtumbaus entstanden. Er befindet sich im Bereich Raguhner Straße / Ecke Gutenbergstraße. Hier sollen auf einer Freifläche nicht nur Wildkräuter, sondern auch neun Zierobstgehölze wachsen, für die Brautpaare eine Patenschaft übernehmen können. "Wir wollen hier in Nähe der Berufsgenossenschaft und des Ärztehauses ein schönes Bild erzeugen", so Krause. Deshalb werden die Bäume im Herbst gepflanzt. "Alle haben ein gleiches Entwicklungsstadium." Der Wunsch von Brautpaaren, die Jahrhunderte alte Tradition, einen Baum zu pflanzen, an dieser Stelle zu zelebrieren "hält sich aber in Grenzen". Doch natürlich könnten auch silberne, goldene, diamantene oder eiserne Hochzeitspaare hier eine Patenschaft übernehmen, sagt Krause. "Das ist doch dann auch eine schöne Erinnerung für die Kinder und Enkel."
Krause weiß natürlich, dass auf dem Hochzeitshain bereits ein Bäumchen gepflanzt wurde. Ramona Hartmann hatte hier der Stadt Unwissenheit vorgeworfen, denn im April hatte ein Pärchen einen kleinen Obstbaum gepflanzt. "Sehr klein", wie Krause meint. Ob dem Bäumchen aufgrund der gestalterischen Absicht, die an dieser exponierten Stelle umgesetzt werden soll, eventuell ein anderer Standort zugewiesen wird, ist aber noch nicht klar.
Klar sei aber, dass die Bäume zwei bis drei Jahre gepflegt werden, damit sie gut anwachsen können. Zur Pflege gehöre das Niedrighalten der Wiese unter den Bäumen, aber auch das Wässern der Schützlinge.
In diesem Jahr sei es aber trotz der Anstrengungen seitens des Stadtpflegebetriebes, von zusätzlich gebundenen Firmen und auch der Feuerwehr nicht gelungen, alle jungen Bäume auch gesund durchs Jahr zu bringen. "Erst der kalte Winter, dann das nasse Frühjahr und schließlich die extrem heißen Temperaturen im Sommer haben manchen Bäumen zugesetzt", weiß Krause. Dazu gehören auch die Eichen am Jüdischen Friedhof.
"Wir hätten hier mehr gießen müssen, haben das aber nicht geschafft", bedauert sie. Denn bei jedem Gießgang sind 60 bis 100 Liter nötig - bei Hitze Tag für Tag.
Natürlich sei es auch möglich, dass Baumpaten ihren Baum selber pflegen können. "Wir werden niemanden verprellen", so die Mitarbeiterin in der Abteilung Grünpflege, allerdings werden die Paten auch über den Umfang der Arbeiten aufgeklärt.
Interessenten für eine Baumpatenschaft können sich an Marion Krause, Telefon 2 04 20 65 wenden.
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