Dessau Dessau: Stafette zum Feuerwehrball übergeben

Dessau - Es hatte etwas von einem Déjà-vu, als sich die zwei Männer am Samstagabend im Technikmuseum Hugo Junkers in die Augen sahen. Im Januar 1991 standen sich beide im einstigen Dessauer Regierungspräsidium, Dezernat Brandschutz gegenüber: Roland Schneider informierte seinen Vorgesetzten Peter Kuras darüber, sich für die Leiter-Stelle der Dessauer Berufsfeuerwehr beworben zu haben.
Bei zwei Jahrhundertfluten dabei
„Ich muss wieder dichter ran an den richtigen Brandgeruch“, soll er gesagt haben. Und den bekam er reichlich in die Nase. Ab April 1991 bis jetzt saß Schneider in Feuerwehrmontur im Einsatzwagen und auf dem Chefsessel in der Leitstelle, war parallel Amtsleiter für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen in der Stadtverwaltung. Stand bei zwei „Jahrhundertfluten“ 2002 und 2013 in vorderster Front der Katastrophenschützer. Erlebte dann den Aufbau der neuen Feuerwache und Leitstelle in der Innsbrucker Straße an Seite des Bauherren mit. Und saß immer wieder bei unzähligen Einsätzen im Leitwagen der Feuerwehrmänner und -frauen, ganz nah am richtigen Brandgeruch.
Zum Ball der Feuerwehren, gemeinsam mit Vertretern aus 13 freiwilligen Feuerwehren aus den Ortsteilen Dessau-Roßlaus und den Stadtjugendfeuerwehren, nahmen die Weggefährten und Kameraden vieler Jahre in großer festlicher Runde nun Abschied von ihrem leicht ergrauendem „Leitwolf“. Der 61-Jährige steht mit seinem seit der Oberbürgermeister-Wahl wiedergewonnenen Chef inzwischen längst auf „Du“. Und OB Peter Kuras dankt dem „lieben Roland“ von Herzen für dessen großen Verdienste für die Stadt und wünscht alles Gute im beginnenden „Unruhestand“.
Schon gut eingearbeitet
Und weil Brandoberrat Schneider gut daran tat, rechtzeitig Führungskräfte nachzuziehen, konnte beim Ball auch bereits der symbolische Staffelstab übergeben werden, dem Festambiente gerecht in Form eines Blumenstraußes: Lutz Kuhnhold rückt nach. Offiziell ab 1. November als Leiter der Berufsfeuerwehr und gleichfalls an die Spitze des Amtes BKS/R.
„Ich habe mich ja als Stellvertreter von Roland Schneider schon seit längerem gut einarbeiten können“, sagt Kuhnhold. Aber jetzt von der zweiten Reihe direkt nach vorn zu rücken, werde noch einmal eine Herausforderung. „Aber man wächst ja an seinen Aufgaben.“ (mz)