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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Wenn Sanddorn und Loburger Schnaps ein Paar werden

Von sylke kaufhold 12.01.2012, 18:25

dessau/MZ. - Sanddorn ist ein typisches Gewächs der Ostsee. Im Prinzip ja. Aber die Büsche mit den aromatischen und leicht säuerlichen gelben Früchten wachsen nicht nur am Meer - auch in unserer Region wird Sanddorn geerntet. Und an die Ostsee "exportiert".

50 Hektar groß ist die Sanddornplantage zwischen Quellendorf und Mosigkau, die von der Sanddorn GmbH Quellendorf bewirtschaftet wird. Ralf-Peter Weber, Vorsitzender des Vereins Regionalmarke Mittelelbe, suchte auch für dieses "Regio-Obst" eine heimische Verwendung. Und fand sie sozusagen im Flaschengeist. Einen Sanddorngeist als echtes Produkt der Region Mittelelbe wird es künftig in den hiesigen Regionalläden zu kaufen geben. "Warum soll man nicht das, was hier wächst, auch hier verarbeiten und anbieten", erklärt Weber seine Beweggründe für die kreative Produktidee. Mit den Früchten aus Anhalt, dem Alkohol aus der Loburger Schnapsbrennerei und der Produktion in der Obstbrennerei Kullmann & Sohn in Reppinichen im Fläming wurde zusammengeführt, was ja irgendwie auch gut zusammenpasse, schmunzelt Weber. Seine Feuertaufe wird der mittelelbische Sanddorngeist übrigens auf der Grünen Woche in Berlin erleben.

Seine erste Auszeichnung heimste er schon ein, bevor er richtig auf dem Markt war. Der Geburtshelfer des Hochprozentigen, der Verein Regionalmarke Mittelelbe, gehört nämlich seit Donnerstag ganz offiziell zu den Markennehmern "Regionalmarke Mittelelbe". Dem "Sanddorn-Geist" sei dank. "Es ist ein überraschendes Produkt der Region", würdigte Harald Wetzel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Tourismus Anhalt GmbH diese Idee als etwas Besonderes.

124 Produkte umfasst seit Donnerstag die Regionalmarke Mittelelbe. "Wenn man bedenkt, dass wir erst seit 2010 die Marke verleihen, dann ist das ein beachtliches Ergebnis", ist Heinz Vierenklee vom Bauernverband zufrieden. "Eine Regionalmarke zu kreieren, ist ein Thema, das uns schon seit vielen Jahren beschäftigt, wofür es aber die richtigen Partner und Strukturen brauchte. Die sind seit 2008 etwa da und der Erfolg zeigt, dass es höchste Zeit war, etwas zu tun."

Auch im Regionalladen "Das Landei" in der Johannisstraße wird künftig die Urkunde zur Verleihung der Regionalmarke Mittelelbe hängen. Inhaberin Gerlinde Bütof und ihr kleines Team werden für ihren Verkauf regionaler Produkte geehrt. "Die Verleihung ist für mich Bestätigung und ein weiterer Schritt nach vorn", freut sich Bütof über die Anerkennung. Vor zwei Jahren eröffnete sie ihren Regionalladen und hat seitdem beständig ihr Angebot an regionalen Produkten erweitert. "Es war nicht einfach, aber ich denke, jetzt haben wir uns gut etabliert und können an die Zukunft denken."

Pläne hat Gerlinde Bütof ständig. So verwöhnt sie ihre Kunden seit kurzem nicht nur mit frischen Salaten, sondern täglich auch mit einer selbstgemachten Suppe. Ihr Sortiment will sie in Bälde um den Anhalt-Taler der Konditorei Mrosek, den Anhalt-Kaffee aus Köthen und frischem Geflügel von einem Bauern der Umgebung erweitern. Zu den absoluten Rennern haben sich übrigens der Fisch aus Thießen, Schafskäse aus Lindau und Wurst aus Garitz entwickelt.