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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Viel Sonne lässt Früchte zeitig reifen

Von SILVIA BÜRKMANN 01.06.2011, 18:18

DESSAU/MZ. - Aus der Ferne, von der Straße aus sind eine Handvoll Menschen zu erspähen. Die bücken sich tief hinab in die mit Stroh trocken gelegten Reihen und schieben das dichte Pflanzengrün beiseite. Der grün-weiß gestreifte Pavillon am Feldrain neben dem Rehsumpf zwischen Waldersee und Alter Mildenseer Straße setzt weithin das Signal: Es ist Erdbeerzeit.

Und zwar schon seit 18. Mai. War das nicht viel zu früh? Sind die Früchte denn schon reif oder überhaupt welche dran? "Ja, da wundern sich auch viele Pflücker", nickt Heike Stoye. Die Verkäuferin bei Erdbeerland hat auch daheim im Wolfener Garten beobachtet, "dass in in diesem Jahr alles sehr zeitig reift. Auch die Süßkirschen kommen schon".

Nach dem langen Winter hat der Frühling 2011 einen sehr warmen und sonnenreichen April und Mai beschert, "die Erdbeeren auf unserem Feld stehen richtig gut im Saft". Im Vorjahr noch war ein Drittel des Feldes neu bestellt worden. Damals hatte sich der Einstieg in die Ernte nach nasskaltem Frühjahr um drei Wochen verspätet.

Jetzt werden die Selbstpflücker täglich ab 8 Uhr aufs Feld gelassen. Nach dem Temperatursturz in der Nacht zum Donnerstag hatten sich am Mittwoch einige Naschkatzen und -kater doch wieder dicker angezogen. Die Ausstattung mit Handschuhen hätte sich zwar gelohnt, war aber nach einem schwülheißen Vortag nicht für nötig erachtet worden.

Die Ernte aber ist reich. Nach einer guten Viertelstunde kommen Gerda und Siegfried Heidel freudestrahlend vom Feld, beladen mit zwei Behältern und 3,8 Kilogramm Erdbeeren. "Mittag gibt es Erdbeerkompott und Donnerstagabend Quarkspeise mit Erdbeeren", stellt Frau Gerda umgehend den Speiseplan für die Familie aus Dessau-Nord auf. Und zum Männertag wird Erdbeertorte aufgetischt. "Sind die Beeren alle, kommen wir erneut. Ist doch kein weiter Weg. Und dann holen wir Früchte für Marmelade", verkündet Siegfried Heidel.

Marmelade machen will auch Arno Dahle. "Vier Kilo habe ich gepflückt, das könnten acht Gläser werden", berichtet der Mann aus Dessau-Nord von seinen Plänen für den Feiertag.

Auf frische Erdbeertorte freuen sich auch Kinder und Enkel von Jürgen und Christine Katzfuß aus Nord. Noch kürzer ist der Anmarsch für Gerhard Schreiner aus Waldersee, der schon am Dienstag zwei Kilo pflückte und am Donnerstag Nachschub holen will: "Mal sehen, wo heute die Roten zu finden sind."

Erdbeeren zum Selbstpflücken: Erdbeerland Waldersee: täglich 8 bis 19 Uhr

Erdbeeren Funck Mosigkau: montags bis samstags 8 bis 19 Uhr, sonn- und feiertags von 8 bis 12 Uhr