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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Sieben aus der ersten Runde erhalten Job

Von SYLKE KAUFHOLD 07.04.2011, 17:34

DESSAU/MZ. - So etwas ist Brunhilde Baureis, Geschäftsführerin der Arbeits- und Sozialförderungsgesellschaft (ASG) in ihrer langjährigen Tätigkeit als Träger von Maßnahmen des Jobcenters noch nie passiert. "Die Leute haben sich bei mir beworben und wollten unbedingt dabei sein." Im Februar begann die zweite Auflage der Jobcenter-Maßnahme, in der sich die Teilnehmer künstlerisch betätigen und am Ende eine Ausstellung mit ihren gefertigten Exponaten gestalten.

"Ideenwerkstatt Jahreszeiten" heißt die Maßnahme, die bis 31. Dezember geht. In der kommenden Woche, am 14. April, wollen die 20 Teilnehmer ihre erste Ausstellung eröffnen. Unter dem Motto "Frühling lässt sein blaues Band" haben sie aus Gastbeton, Holz und Papier passende Exponate geschaffen.

Fachlich unterstützt werden sie wieder vom Bildungszentrum Dessau, das seine Werkstätten zur Verfügung stellt und dessen Kunstpädagogen sie anleiten. "Es ist wieder sehr spannend zu sehen, welche Talente in den Menschen so schlummern", sagt Baureis, die sich freut, dass das Jobcenter aufgrund des großen Erfolgs der ersten Maßnahme eine Fortführung ermöglichte. "Der Effekt für die Teilnehmer war wirklich groß, sie sind selbstbewusster geworden."

Glücklich über Vermittlung

Drei von ihnen konnte ein Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Darunter ist Sandra Römer. Die junge Frau ist gelernte Raumausstatterin, hatte aber keine Arbeitsstelle in ihrem Beruf bekommen. Jetzt ist sie als Dekorateurin in einem Dessauer Geschäft tätig und glücklich, wie Brunhilde Baureis berichtet.

Glücklich ist auch Frank Lüer. Der Möbeltischler berichtet noch heute voller Begeisterung von der Maßnahme im vorigen Jahr. Die hat ihm letztlich seinen heutigen Arbeitsplatz in der Holzwerkstatt der ASG beschert. "Es ist optimal für mich, ich kriege Job und Familie wunderbar unter einen Hut und ich kann mit den neuen Teilnehmern arbeiten. Das macht einfach Spaß." Weitere vier Teilnehmer der ersten Runde erhalten Bürgerarbeitsplätze, also eine Beschäftigung für drei Jahre. Zwei sind als Gelbe Feen in der Kinderklinik tätig und zwei werden als Schulassistenten arbeiten. "Das ist für eine Maßnahme mit Langzeitarbeitslosen wirklich eine sehr gute Vermittlungsquote", freut sich Baureis über den Erfolg.

Voller Tatendrang und Begeisterung sind auch die Teilnehmer der zweiten Runde. "Sechs von ihnen waren schon beim ersten Mal dabei", berichtet Baureis. "Es war unser Wunsch, sie noch einmal auf diese Weise zu fördern, und dem ist das Jobcenter nachgekommen." Ob filigrane Kunstwerke aus Papier, ein bunter Blumenreigen aus Holz, Hähne mit Bäuchen aus Luftballons und "echten" Federn oder Pflanzgefäße aus Gasbeton - die Vielfalt ist wieder riesig und die Talente unübersehbar.

Gute Motivation

Auch Doreen Dreischang staunte schon über sich selbst. "Ich hätte nie gedacht, dass ich malen kann, das habe ich hier entdeckt." Und Elke Stieler schwärmt von der Gruppenarbeit. "Das gefällt mir besonders, denn es spornt mich auch an." Und noch eines hat sie in den zwei Monaten an sich selbst beobachtet: "Ich bin motivierter und selbstbewusster geworden."

Die Ergebnisse ihrer neu entdeckten Kreativität werden die Teilnehmer außerdem in einer Sommer- und in einer Weihnachtsausstellung präsentieren.