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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Kindertagesstätte «Apfelblüte» hat sich entfaltet

Von Heidi Thiemann 30.08.2012, 17:03

Dessau/MZ. - Die Kinder-T-Shirts mit dem Aufdruck "Kita Ada" auf dem Rücken sind rot wie ein Apfelbäckchen. Auf der Vorderseite prangt ein Signet - unverkennbar ist es eine Blüte, so wie sie neben dem alten Kindergarten der Anhaltischen Diakonissenanstalt (Ada) in den vergangenen Monaten gewachsen und sich entfaltet hatte. Am Donnerstag wurde diese besondere Blüte eingeweiht: die neue Kindertagesstätte "Apfelblüte".

Die Freude war nicht nur bei den Kindern groß, auch bei Eltern, Großeltern, Verwandten, beim Vorstand der Ada, bei Planern und Baufirmen - rundum allen, die beigetragen haben, dass der Kindergarten den Neubau bekam. Denn der Kindergarten "hat zwar seit Jahren schon einen sehr guten Ruf", wie Pfarrer Andreas Polzin, der Theologische Geschäftsführer der Ada, feststellte, war aber zum Schluss nur noch in einem "alten runzligen Haus" beherbergt. Seit 1948 gab es dieses Kindergartengebäude, das damals, nach dem Krieg, "ein Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens in die Zukunft war", wie Polzin erinnerte. Nun nach 64 Jahren hat es ausgedient.



Allerdings hatte es sieben lange Jahre gedauert, bis der neue Bau entstehen und eingeweiht werden konnte. "Seit 2005 hatte sich die Ada gemeinsam mit der Stadtverwaltung um Landesfördermittel bemüht", erinnerte Jugendamtsleiterin Heike Förster, die in Vertretung von Oberbürgermeister Klemens Koschig der Eröffnungsfeier in der Laurentiushalle beiwohnte. Und sie betonte, dass die Ada schon seit Jahren ein verlässlicher Partner in der Stadt bei der Betreuung von Kindern in der Kita, aber auch im Hort ist. "Überrascht hat mich", gab sie zu, "dass die Ada schon seit über 100 Jahren in der Kinderarbeit tätig ist." 1905 wurde der erste Kindergarten, damals ein Heim für Straßenkinder, eröffnet.

Am Donnerstag nun erfolgte eine weitere Neueröffnung. Nicht nur Pfarrer Polzin, auch Oberkirchenrat Manfred Seifert von der Evangelischen Landeskirche Anhalts und weitere Redner dankten Gott und allen Beteiligten, dass die "Apfelblüte" entstehen konnte und wünschten, dass sich die Kinder hier entfalten können.

Die Blütenknospe, die Kornelia und Harald Just vom Architekturbüro Just Berlin / Zittau, entworfen haben und sich dabei vom Konzept der Kindergartenleiterin Beate Malcher leiten ließen, sei ein Sinnbild des Lebens. Die inhaltliche Kindergartenarbeit, die sich orientiert am kirchlichen Jahreskreis, den Jahreszeiten und aktuell wechselnden Themen und durch offene Arbeit geprägt ist, findet sich im Grundriss der Blütenknospe wieder. Hier finden die Kinder in den Apfelstübchen Platz für Bewegung, Kreativität, Bauen, Kochen, Stille und auch Kuscheln.

Rund 1,3 Millionen Euro hat die Anhaltische Diakonissenanstalt in den neuen Kindergarten investiert, zu zwei Dritteln unterstützt mit Geldern von der EU und vom Bund. Auch die Stadt Dessau hat sich mit über 100 000 Euro beteiligt am Projekt. Zehn Prozent trägt die Ada selber. Doch da nicht alle Arbeiten und Anschaffungen förderfähig sind, summiert sich der Eigenanteil auf über 250 000 Euro.

Besonders freut Polzin, dass sich die Eltern mit eingebracht haben "mit offenen Ohren und Händen", dass sie beispielsweise helfen, das Freigelände zu gestalten. Schon jetzt haben sie für die "Apfelblüte" einen Apfelbaum gepflanzt, ein Naschgarten und noch vieles mehr sollen entstehen für die Jüngsten.

Und die zeigten am Donnerstag mit Liedern und Spiel, wie ihre neue Einrichtung gewachsen ist und dass sie sich darauf freuen. Schließlich haben sie das Werden in den vergangenen Monaten mitverfolgt.

Noch sind einige Restarbeiten zu erledigen, so Pfarrer Polzin, doch ab Montag, dem 10. September, soll die "Apfelblüte" ihren Betrieb regulär aufnehmen. Neu ist dann, dass neben 40 Kindergartenkindern (über drei Jahre) auch sechs Krippenkinder die Einrichtung in der Gropiusallee besuchen können.