Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: «Bürger-Leuchten» auf dem Markt
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Wenn das Licht ausgeht, müssen die Bürger selbst für mehr Helligkeit sorgen. Das sagt die Initiative "Land braucht Stadt - Ja zu Dessau-Roßlau", die in den vergangenen Wochen fast 12 000 Unterschriften gesammelt hat, um gegen den drohenden Kahlschlag in der Stadt zu protestieren.
Nachtwächter schließt Türen
Bevor die Unterschriften am Dienstag kommender Woche nach Magdeburg gebracht werden, soll es am Montag eine Art Abschiedsparty für die Magdeburg-Fahrer vor dem Portal des Dessauer Rathauses geben. Ab 21 Uhr singen die Dessauer "Muldespatzen" ihr Geisterstadt-Lied, werden aus potentiell bedrohten Einrichtungen symbolische Gegenstände auf die Reise gen Magdeburg geschickt und Nachtwächter dafür sorgen, dass manch zur Zeit noch offene Tür verschlossen wird.
Um einen Vorgeschmack zu geben, auf das, was Dessau-Roßlau in Zukunft drohen könnte, wird die Straßenbeleuchtung in der Zerbster Straße am Montag bis 22 Uhr ausgeschaltet bleiben. Licht müssen die Bürger selbst mitbringen, sei es in Form von Kerzen. Taschenlampen und was sonst noch immer hell in die Nacht leuchtet. Dass es die Bürger sind, die für Licht sorgen, hat der Veranstaltung auch ihren Titel eingetragen: "Bürger-Leuchten".
Am Dienstag geht es dann für einige Mitstreiter der Initiative bereits am frühen Morgen in Richtung Magdeburg: Läufer und Kanufahrer starten gegen um 7 Uhr vom Dessauer Kornhaus. Ob zu Wasser oder über die Straßen: Beide Gruppen haben ziemlich exakt 65 Kilometer zurückzulegen. Später fährt noch ein Bus in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt.
Forderungen an Magdeburg
Die eigentliche Aktion in Magdeburg beginnt 13.30 Uhr am Domfelsen, wo die Teilnehmer von den Blechbläsern der Anhaltischen Philharmonie empfangen werden. Von dort aus geht es zum Landtag, wo die Protest-Unterschriften kurz darauf in einer ungewöhnlichen Form an Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dieter Steinecke übergeben werden - samt eines Katalogs von Forderungen aus dem kreisfreien Oberzentrum Dessau-Roßlau an Magdeburg.