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Derby zwischen SG Kühnau und DRHV Derby zwischen SG Kühnau und DRHV: Keine Psycho-Tricks nötig

Von Thomas Tominski 16.01.2015, 08:29
Ben Zimdahl (beim Wurf) gewann mit der SG Kühnau das erste Derby der Saison.
Ben Zimdahl (beim Wurf) gewann mit der SG Kühnau das erste Derby der Saison. Archiv/Marian Storch Lizenz

Dessau-Roßlau - Was haben Dessau und Wittenberg gemeinsam? Zwei Handball-Teams, die sich aus dem Weg gehen. In der Lutherstadt sind es der HBC und die Grün-Weißen, in der Bauhausstadt die SG Kühnau und der Dessau-Roßlauer HV II.

„Zwischen beiden Mannschaften herrscht Funkstille“, meint DRHV-Coach Steffen Tiede, der diese Tatsache mit Befindlichkeiten aus der Vergangenheit in Zusammenhang bringt. „Seit der Auflösung der gemeinsamen Jugendspielgemeinschaft im Frühjahr 2013 ist der Wurm drin“, fügt Tiede an, der sich für die Zukunft eine Bündelung der Kräfte auf Landesebene in einem Verein wünscht. Dafür biete aus seiner Sicht der DRHV die optimalen Rahmenbedingungen.

Kühnaus Präsident Uwe Geyer sieht die Lage ähnlich, nur bei den Schlussfolgerungen will er einen eigenen Weg einschlagen. „Wir respektieren uns und werben gegenseitig keine Spieler aus den Männer-Mannschaften ab“, so Geyer, der klarstellt, dass in seiner Amtszeit als Präsident das Nebeneinander aufrecht erhalten wird. Am März stellt er sich erneut zur Wahl und hofft, dass ihn die Mitglieder zum vierten Mal als Chef wählen.

Motivierte Mannschaften

Für die Trainer beider Teams ist die Vorbereitung auf das Sachsen-Anhalt-Liga-Derby eine leichte. Die Spieler gehen im Training mit Feuereifer zur Sache und müssen nicht extra motiviert werden. Bevor am Sonnabend um 18 Uhr in der Sporthalle der Friedensschule Ziebigk der Anpfiff ertönt, ist das Brodeln deutlich zu spüren. Bei den Spielern, bei den Fans. „Wir erwarten 350 Besucher“, so Geyer, der anfügt, dass jeder Akteur im Team heiß ist. Tiede beschreibt diesen Zustand mit „motiviert bis in die Haarspitzen“.

Am Wochenende können die Frauen des Dessau-Roßlauer HV mal ausspannen, ohne damit ihren Cheftrainer Thomas Kirschstein zu verärgern. Denn der aktuelle Tabellenfünfte der Sachsen-Anhalt-Liga hat spielfrei.

Weiter geht es am 24. Januar mit dem Heimspiel gegen den SV Oebisfelde, das um 18 Uhr in der Elbe-Rossel-Halle angepfiffen wird. Nach dem Match gegen Spitzenreiter HSV Magdeburg (17:29) ist das gleich der zweite Kracher für die DRHV-Damen im neuen Jahr. Oebisfelde ist Dritter mit 17:5 Punkten und hat in der vergangenen Woche den MSV Buna Schkopau 35:30 geschlagen.

Die BSG Aktivist Gräfenhainichen empfängt die DRHV-Frauen am 8. Februar um 16 Uhr in der Sporthalle Lindenallee. Das Team von Coach Jens Bertuleit hat mit drei Siegen in Folge den Tabellenkeller verlassen.

Beide Teams wollen den Sieg und reden in puncto Zielstellung nicht lange um den heißen Brei herum. Bei der Reserve des DRHV sitzt der Stachel nach der 24:27-Hinspielniederlage immer noch tief. „Wir haben damals alles versucht“, blickt Tiede zurück, der sein Team vor dem zweiten Duell in der Außenseiterrolle sieht. Kühnau hat Heimvorteil, zehn Punkte mehr auf dem Konto und gehört zur Spitzengruppe der Liga. Der DRHV II hat sich vor der Saison den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben und bisher eher selten den Nachweis erbracht, dass mehr geht. „Wir sind komplett“, betont der Coach, dem zusätzlich Daniel Schmidt, Lukas Knape, Franz Breu und auch Alexander Schenke aus dem Drittliga-Kader zur Verfügung stehen. „Vielleicht“, so Tiede weiter, „läuft es bei Kühnau nicht so gut. Dann haben wir mehr als nur eine faire Chance.“

Klare Zielstellung

Dass der Tabellendritte am Samstag von der Rolle ist, kann sich Präsident Geyer nicht vorstellen. Coach Armands Uscins stehen zwar Robert Rathmann und Benjamin Sitte (beide verletzt) nicht zur Verfügung, doch die Mannschaft sei stark genug, Ausfälle wegzustecken und zu kompensieren. „Wir wollen oben mitspielen“, sagt Geyer und betont, dass dies auch der Tenor im Training war. Angetrieben von den eigenen Fans, wird Kühnau bis an die Leistungsgrenze gehen und zeigen, wer die Nummer eins in der Stadt auf Landesebene ist. Der Gewinner sind auch die Zuschauer, die mit Sicherheit kein langweiliges Spiel sehen werden. „Es prickelt bei allen Beteiligten“, meinen Tiede und Geyer unisono, die die Patt-Situation zwischen beiden Vereinen über 60 Minuten ausblenden wollen. (mz)