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Tourismus in Sachsen-Anhalt Der Tourismusverband Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg setzt auf die Liebe

Mit dem neuen Slogan Welterbe.Liebe machen Touristiker des regionalen Tourismusverbandes auf vielfältige Angebote aufmerksam. So hängt gegenwärtig ein großes Banner im Leipziger Hauptbahnhof. Welche Gruppen der Verband dabei besonders im Blick hat.

Von Heidi Thiemann 14.09.2022, 08:00
„Wir lieben Bauhaus ... genauso wie die Stadt aus Eisen“ - mit geteilten Plakat-Inhalten wie die neue   Kampagne  des Tourismusverbandes Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg punkten und Besucher neugierig machen auf vielfältige Angebote.
„Wir lieben Bauhaus ... genauso wie die Stadt aus Eisen“ - mit geteilten Plakat-Inhalten wie die neue Kampagne des Tourismusverbandes Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg punkten und Besucher neugierig machen auf vielfältige Angebote. Foto: Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg

Dessau/MZ - Es gibt den Tourismusverband Welterberegion, es gibt die Touristenkarte Welterbecard, in 14 Tagen erstmals das Welterberadeln. Und seit wenigen Wochen gibt es auch einen neuen Slogan: Welterbe.Liebe. Zu finden ist er gegenwärtig auf einem Großplakat, das bis Ende September auf dem Hauptbahnhof in Leipzig neugierig machen soll auf den Besuch in der Region. Die hat mit Bauhaus, Dessau-Wörlitzer Gartenreich, Luther in Wittenberg und Biosphärenreservat Mittelelbe mehrere Unesco-Welterbestätten zu bieten.

„Die Einmaligkeit wollen wir mehr herausstellen, aber auch darauf aufmerksam machen, dass die Region noch viel mehr zu bieten hat“, sagt Elke Witt, Chefin des Tourismusverbandes Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg. Nur bisher hatte ein griffiger Kampagnenname gefehlt, „der auch Emotionen herüberbringt“, wie sie erzählt. Also wurden im Winter die Köpfe zusammengesteckt, um zu schauen, mit welchem Marketingkonzept der Neustart nach Corona befördert werden kann. Und heraus kam am Ende auch der Kampagnen-Name „Welterbe.Liebe“.

Die Liebe soll nicht nur ein Strohfeuer sein, sondern etwas Beständiges und Dauerhaftes

Die Liebe soll nicht nur ein Strohfeuer sein, sondern etwas Beständiges und Dauerhaftes. Nicht immer entflammt eine Liebe auf den ersten Blick, manchmal muss man auch darum kämpfen und sieht erst mit der Zeit, was sie Wertvolles zu bieten hat. „Die Kampagne soll uns über Jahre tragen“, erhofft sich Witt einen Impuls, den Tourismus anzukurbeln und auch neue Zielgruppen neugierig zu machen.

Denn eines steht fest. Nach dem Bauhausjubiläumsjahr 2019, als erstmals über 1,2 Millionen Übernachtungen im Bereich des Tourismusverbandes gezählt wurden, ging es zahlenmäßig kräftig bergab. Die Corona-Pandemie hatte allen Plänen, an 2019 anknüpfen zu können, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dennoch fällt Witts Rückblick auch positiv aus. „Wir haben eine neue Hauptzielgruppe gewonnen“, freut sie sich: Familienurlauber und junge Erwachsene.

In den Sommern 2020 und 2021 haben viele Reisende die Region für sich entdeckt

Die hatten besonders im Coronasommer 2020 und 2021 Deutschland als Reiseziel entdeckt und damit auch die Region zwischen Dessau, Wittenberg, Bitterfeld-Wolfen, Köthen, Bernburg und Zerbst. Gepunktet wurde mit Camping, Rad- und Wassertourismus. „Dass man hier prima Urlaub machen kann, hatten viele vorher nicht gewusst“, sagt Witt. Und sie wurden von den Angeboten positiv überrascht.

Ein großes Plakat wirbt im Leipziger Hauptbahnhof mit "Welterbe.Liebe".
Ein großes Plakat wirbt im Leipziger Hauptbahnhof mit "Welterbe.Liebe".
Foto: Tourismuverband

In diesem Sommer haben Touristen aber wieder Fernreisen unternommen. Für Witt bleibt deshalb klar: „Wir müssen um diese neue Zielgruppe immer wieder kämpfen“. Aber auch den Kulturtouristen beachten, der Bauhaus, Bach oder Luther sehen will.

Magdeburger Ministerium hat die neue Kampagne mit 150.000 Euro für den Neustart nach Corona gefördert

Zugute kam dem Tourismusverband, der seine neue Kampagne „Welterbe.Liebe“ im Juni gestartet hatte, dass das für Wirtschaft und Tourismus zuständige Magdeburger Ministerium 150.000 Euro Fördermittel bereitstellte aus dem Corona-Sondervermögen. „Das hat uns sehr geholfen“, sagt Witt. Wenn sie „uns“ sagt, dann meint sie auch alle, die im Tourismus aktiv sind - ob Hotels, Museen, Einrichtungen ect. „Unsere touristischen Leistungsträger bekamen eine hervorragende Unterstützung im Tourismusmarketing nach den schwierigen Jahren der Corona-Pandemie.“

Doch was wurde gemacht aus dem Geld? Sechs neue, zweigeteilte Plakatmotive wurden erstellt. Da heißt es beispielsweise „Wir lieben Bauhaus ... genauso wie die Stadt aus Eisen“, „Wir lieben den Elberadweg ... genauso wie den Saaleradweg“ oder „Wir lieben Luther in Wittenberg ... genauso wie Bach in Köthen“, was die Vielfalt der Region widerspiegeln soll.

Neue Broschüre ist sehr gefragt in Touristinformationen

Bei Facebook und Instagram wird ebenso geworben, wie in Berliner U-Bahnhöfen oder im Leipziger Hauptbahnhof. Auch eine neue Broschüre ist entstanden, sagt Witt. Auch die ist zweigeteilt. Zum einen wird mit Luther, Bauhaus, Gartenreich geworben - zum anderen mit Wasserspaß, Mitmachmuseen, Familienurlaub und mehr. „Das Heft kommt super an und ist sehr gefragt“, freut sich Witt über die Reaktionen beispielsweise aus Touristinformationen.

In den nächsten Monaten und im kommenden Jahr soll „Welterbe.Liebe“ weiter etabliert werden. Radiospots sind geplant, auch eine Veröffentlichung in „DB mobil - Das Magazin“. Auch ein Maskottchen soll entwickelt werden, Schlüsselbänder, Anstecknadeln, T-Shirts - kurz, verschiedene Souvenirs. Plakate sollen auch in der Region vor Ort sichtbar werden. „Wir möchten, dass sich Welterbe.Liebe in der Region festigt.“ Das gehe nicht von heute auf morgen, weiß Witt. „Wir wollen aber den langen Atem haben.“