Demolierter Elbradweg Demolierter Elbradweg: Aken erhebt Vorwürfe gegen Reitvereine
Aken/MZ/CB. - Schwere Vorwürfe erhebt die Stadtverwaltung von Aken gegen die Reit- und Fahrvereine Susigke und Quellendorf. Wie Baudezernent Roland Berger am Donnerstag den Stadtrat informierte, hätten Reiter der Vereine bei einer "Fuchsjagd" am Sonnabend den entlang der Elbe verlaufenden Radweg zwischen Aken und Dessau auf einer Strecke von 1 600 Metern stark beschädigt. Der Weg sei mit öffentlichen Mitteln angelegt worden. "Die Pferde haben Steine herausgetreten. Dort ist jetzt Loch an Loch. Er ist nicht mehr nutzbar. Nach meiner Einschätzung muss der Radweg dort neu gebaut werden", sagte der Baudezernent. Berger sprach von einem Schaden in Höhe von etwa 75 000 Euro.
Radfahrer und Spaziergänger hätten die Stadtverwaltung auf den Schaden hingewiesen, so Berger. Dafür, dass der Radweg während der Fuchsjagd ramponiert wurde, gebe es Zeugen. Dabei würden Schilder darauf hinweisen, dass auf dem Radweg Reiten verboten ist. Die Stadt werde gegenüber den beteiligten Vereinen Schadensersatz geltend machen.
Seit 22 Jahren veranstalten die Reitvereine Susigke und Quellendorf in der Elbaue bei Aken ihre gemeinsame Fuchsjagd, so auch am Sonnabend. Daran nahmen 25 Reiter teil. Zahlreiche Gäste verfolgten das Geschehen von acht Kremsern und fünf Kutschen aus.
Roland Jungmann, der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Susigke, wusste am Freitag noch nichts von den Anschuldigungen. "Ich habe bei der Stadtverwaltung leider niemanden mehr erreicht." Mit Rainer Kühn, der die Fuchsjagd organisiert hat, fuhr er an den Ort des Geschehens, um sich selbst von den Schäden zu überzeugen. Man sei mit Kremsern auf dem Radweg gefahren, gaben die beiden unumwunden zu. Etwa 1 000 Meter hinter der Werft in Richtung Dessau, an der Prinzessin-Eiche, waren die Kremser aus dem Wald gekommen, dort, wo tatsächlich ein Schild das Reiten sowie das Befahren mit Kraftfahrzeugen verbietet. Anfangs sowie an einigen Stellen zwischendurch ist der Radweg gepflastert. Später ziehen sich Hufspuren bis in Höhe des Ortes Rietzmeck auf der anderen Elbseite.
Die von Baudezernent Berger angegebene Schadenshöhe können die beiden Pferdesportler nicht nachvollziehen. Man könne das mit einer Kehrmaschine wieder hinbekommen oder eine schwere Gummimatte mit einem Palettenschlepper über den Weg ziehen und diesen so wieder glätten, schlugen sie vor und überlegten, wer im Verein über solche Technik verfügt. "Ich werde mich am Montag mit der Stadtverwaltung in Verbindung setzen und besprechen, was zu tun ist. Ich bin überzeugt, hier kann man sich einigen", sagte Vereinsvorsitzender Jungmann. Eines steht für ihn aber fest: "Beim nächsten Mal werden wir eine andere Strecke wählen."