«Dazujehuppte» helfen im Harz aus

Quedlinburg/Gröbzig/MZ/hk/ hda. - Auch in der Faschingshochburg Quedlinburg sind die Narren am 11.11. in die fünfte Jahreszeit gestartet. Der Quedlinburger Carneval Verein (QCV) eröffnete um 16.11 Uhr das närrische Treiben und wartete mit einer Besonderheit auf.

Quedlinburgs Bürgermeister Eberhard Brecht hatte in diesem Jahr einige Schwierigkeiten, traditionell den Schlüssel an den QCV zu übergeben - Brecht waren die Hände gebunden, als er von der gerade gegründeten Altersabteilung des Vereins, den Senatoren, aus dem Rathaus geführt wurde.

Dabei hatte der Bürgermeister nicht nur den Schlüssel abzuliefern, sondern eine bislang einmalige Amtshandlung durchzuführen: die Einbürgerung des Prinzenpaares. Denn Agnes und Rüdiger sind "Dazujehuppte", wie der Harzer sagen würde. Die Narrenaristokratie stammt in diesem Jahr aus Gröbzig und ist, wie Senator und Ex-QCV-Präsident Dietmar Schuda verriet, den Quedlinburger Gesinnungsgenossen seit Jahren freundschaftlich verbunden. "In Quedlinburg hat sich leider kein Paar gefunden", sagte Schuda.

Brecht war es nicht einerlei, den Rathausschlüssel an Auswärtige abzutreten: "Ich habe daher den Wunsch geäußert, die beiden einbürgern zu dürfen." Der QCV hatte damit keine Probleme und das Einwohnermeldeamt auch nicht - dem steht Brecht ja vor.

Agnes und Rüdiger Hirschfeld sind im Karnevalsgeschäft nicht unerfahren. In der Session 2000 / 2001 schwangen sie in ihrer Heimatstadt Gröbzig das Zepter. Für dieses Amt hatten sich beide schriftlich beworben, mit Passbild und Lebenslauf. Was seinerzeit den WCV-Präsidenten Volker Schwenke zu der humorigen Bemerkung verleitete, diese Bewerbung sei so gut gewesen, dass sie glatt für das Amt des Bundeskanzlers gereicht hätte.

Schwenke zeigte sich am Freitag jedenfalls über die Nachricht aus Quedlinburg sehr erfreut. "Da haben wir ja in diesem Jahr gleich drei Gröbziger Prinzenpaare", meinte der WCV-Präsident