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„Ein großer Verlust“ Das ehemalige Mosigkauer Ortschaftsratsmitglied Wolfgang Hensel ist im Alter von 91 Jahren gestorben

Sein Wirken hat bis heute Spuren im Ort hinterlassen.

Von Danny Gitter 03.06.2021, 15:17
Zusammen mit Elke Joost (links im Bild), gründete Wolfgang Hensel (rechts)  die Bürgerinitiative Mosigkau, die 2019 Karsten Lückemeyer (Mitte) für die Ortschaftsratswahlen 2019 ins Rennen schickte.
Zusammen mit Elke Joost (links im Bild), gründete Wolfgang Hensel (rechts) die Bürgerinitiative Mosigkau, die 2019 Karsten Lückemeyer (Mitte) für die Ortschaftsratswahlen 2019 ins Rennen schickte. (Foto: Danny Gitter)

Mosigkau - Mosigkau trauert um ein Urgestein. Am 15. Mai ist Wolfgang Hensel im Alter von 91 Jahren gestorben. Fast bis zum Schluss war der Mosigkauer für den Dessauer Vorort in verschiedener Hinsicht aktiv. Nach der politischen Wende ließ er sich für die PDS in den ersten Mosigkauer Ortschaftsrat wählen. Immer wieder wurde sein Mandat bestätigt. Erst 2010 schied Wolfgang Hensel auf eigenen Wunsch aus Altersgründen aus dem Ortschaftsrat aus. Trotzdem setzte er sich auch danach noch für seinen Heimatort in verschiedener Weise ein.

Im Verein zur Dorfentwicklung packte der Mosigkauer mit über 80 Jahren noch selbst auf der Baustelle des Bürgerzentrums mit an, um die ehemalige Schäferei des Ortes zusammen mit vielen zahlreichen anderen Ehrenamtlichen zu einer zentralen Begegnungsstelle auf- und umzubauen. Heute sind in dem denkmalgeschützten Gebäude in der Knobelsdorffallee vier Büroräume des Ortschaftsrates, ein Jugendtreff und ein großer Saal für Sitzungen des Ortschaftsrates sowie für diverse Kulturveranstaltungen untergebracht.

„Er war ein sehr streitbarer Geist, der sich immer für die Sachen, die ihm am Herzen lagen, einsetzte“

In den Präsenzsitzungen des Ortschaftsrates bis kurz vor der Pandemie war Wolfgang Hensel auch regelmäßig Gast und mitunter auch unbequem. „Er war ein sehr streitbarer Geist, der sich immer für die Sachen, die ihm am Herzen lagen, einsetzte“, schildert der stellvertretende Ortsbürgermeister Christian Focke (CDU).

Als Mitte des vorigen Jahrzehnts drei der vier Tore des Mosigkauer Schlossparks noch immer verschlossen waren, initiierte Wolfgang Hensel mit anderen Mitstreitern eine Bürgerinitiative zur Öffnung aller Tore. Die zuständige Kulturstiftung begründete die Schließung der übrigen Tore, mit Vandalismuserfahrungen aus den 1990er Jahren.

Wolfgang Hensel gründete mit der ehemaligen Ortschaftsrätin Elke Joost die Bürgerinitiative Mosigkau

Nach zähen Verhandlungen wurden alle Tore im Frühjahr 2016 geöffnet. Heute ist es, auch Dank der Initiative von Wolfgang Hensel, für Gäste des Schlossparks selbstverständlich verschiedene Zugangsoptionen zum Park zu haben. Unzufrieden mit vielen anderen liegengebliebenen Problemen in Mosigkau, wie schlechten Straßen und mangelnder Entwässerung nach Starkregen, gründete Wolfgang Hensel mit der ehemaligen Ortschaftsrätin Elke Joost die Bürgerinitiative Mosigkau, die 2019 in den Ortschaftsrat einziehen sollte.

Aus Altersgründen wollten beide nicht selbst antreten. Mit Karsten Lückemeyer fanden sie aber einen Kandidaten. Er sitzt seit zwei Jahren für die Bürgerinitiative im Mosigkauer Ortschaftsrat. „Wolfgang Hensel hat mich gefragt und ich habe angenommen. Er muss ja irgendetwas in mir gesehen haben, dass ihn zu dieser Entscheidung gebracht hat“, erzählt Lückemeyer. „Seine Stimme hatte Gewicht im Ort. Sein Tod ist ein großer Verlust für Mosigkau“, so Lückemeyer. (mz)