Corona-Impfstoff Corona-Impfstoff: Förderung für IDT in Aussicht - 145 Millionen sollen fließen

Dessau-Rosslau/Berlin - Die IDT Biologika aus Dessau-Roßlau kommt bei der Finanzierung der Entwicklungskosten eines Corona-Impfstoffes offenbar einen großen Schritt weiter: Der endgültige Vertrag zwischen dem Bildungsministerium und dem Unternehmen in Höhe von 145 Millionen Euro steht zwar noch aus, aber laut Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sei er kurz vor dem Abschluss. „Es laufen noch die letzten Detailgespräche“, hieß es auf einer gemeinsamen Presseerklärung mit Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) am Dienstag in Berlin.
Drei Unternehmen erhalten Geld für die Corona-Impfstoff-Forschung
Insgesamt stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 750 Millionen Euro für die nationale Förderung zur Herstellung von Impfstoffen zur Verfügung. Unternehmen konnten bis zum 15. Juli einen Förderantrag an das BMBF stellen. Ein Expertenrat reichte eine Empfehlung an das Ministerium weiter, die Projekte im Sinn einer möglichst schnellen und weitläufigen Corona-Impfstoffproduktion umzusetzen.
Wie berichtet, will die Bundesregierung 40 Millionen Impfdosen in Deutschland produzieren lassen. Dafür erhalten die Mainzer Firma BioNtech 375 Millionen Euro und die Tübinger CureVac AG 230 Millionen Euro. IDT Biologika aus Dessau-Roßlau soll das dritte Unternehmen sein, das eine finanzielle Förderung erhält.
Fördergelder werden von der IDT für Tests und Kapazitätsausbau genutzt
Von der in Aussicht gestellten Fördersumme benötigt IDT 100 Millionen Euro, um den eigenen Impfstoff zu testen. In insgesamt drei Phasen werden die Sicherheit, die Dosierung, die Wirksamkeit und die Verträglichkeit des Impfstoffes überprüft. Die restlichen 45 Millionen Euro will das Unternehmen verwenden, um am Standort die vorhandenen Produktionskapazitäten zu erweitern, damit der Impfstoff dann auch in den benötigten Größenordnungen produziert werden kann.
Zum Hintergrund: Seit mehr als 100 Jahren wird am Standort Tornau bei Dessau-Roßlau an Impfstoffen geforscht. „Diese Tradition ist uns im Kampf gegen Corona jetzt zugutegekommen“, sagte Jürgen Betzing, Geschäftsführer der IDT Biologika vor geraumer Zeit gegenüber der MZ. Gemeinsam mit Forschern der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Marburg und dem Universitätsklinikum Eppendorf wurde ein Corona-Impfstoff entwickelt, der - so der Stand Ende Juli - in Hamburg klinisch getestet wird. Dafür wurden vor einigen Wochen die ersten 1.000 Impfdosen auf den Weg in die Hansestadt geschickt. Wann die Ergebnisse vorliegen, ist nicht bekannt. (mz)