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Betreuungszentrum Bärenthoren Betreuungszentrum Bärenthoren: Roßlauer ist Meister im Stiefelweitwurf

Von Gerhard Block 12.07.2004, 18:41

Bärenthoren/MZ. - Wie viele solcher Feste hier schon gefeiert wurden, das vermochte die Leiterin der Einrichtung, Ruth Buchmann, nicht zu sagen. Man habe zwar nachgeforscht, sei aber nicht bis zu den Anfängen dieser Tradition vorgedrungen.

Wie in jedem Jahr kamen Jung und Alt, zumeist auf Fahrrädern, aus den umliegenden Ortschaften Ragösen, Krakau, Garitz, Dobritz und Straguth zum Feiern in den Bärenthorener Park. Auch 50 Senioren aus Coswig hatten den Weg in das mitten im Flämingwald gelegene Dorf gefunden. Waren zu Beginn noch zahlreiche Regenschirme aufgespannt, so klarte das Wetter doch zunehmend auf. Von weitem schon hörten die Anreisenden das Spiel der Zerbster Blasmusikanten. Eine neue Attraktion war das "Bullenreiten". "Beim Bullriding-Rodeo sollten sich natürlich nicht die Senioren bewegen, sondern wir wollten damit die Jugend ansprechen, die sich auch hier mit allen Kräften einbrachte", erzählte Ruth Buchmann. Kegel- und Schießwettbewerbe, Tierrevue und Bastelstraße rundeten den Nachmittag ab.

Bei der Bärenthorener Meisterschaft im Stiefelweitwurf konnte Marcus Bulenda seinen Titel vom Vorjahr nicht verteidigen. Er übergab Dirk Lorenz aus Roßlau den begehrten Wanderpokal. Dazu erhielt der Sieger als Hauptpreis eine Garten-Sommergarnitur mit Tisch und vier Stühlen. Lorenz setzte sich bei drei Versuchen durch und ließ mit einer Weite von 30 Metern die anderen 39 Teilnehmer hinter sich.

Am Abend lud eine Disko zum Tanz ein, bei der die Tanzgruppe des Carnevalclubs "Rot-Weiß" Zerbst für eine Augenweide sorgte. Gegen Mitternacht gab es das Überraschungsprogramm mit Ledermodenschau, bei der auch die letzten Hüllen fallen gelassen wurden.

Gleichzeitig mit dem Parkfest veranstaltete das Betreuungszentrum für Suchtkranke und ältere Menschen seinen Tag der offenen Tür. Die wissbegierigen Besucher erfuhren dabei unter anderem, dass die Einrichtung 35 Mitarbeiter hat und dass zurzeit alle 73 Bettenplätze belegt sind. Leiterin Ruth Buchmann schilderte vor den Besuchern die Atmosphäre im Haus: "Es muss niemand Angst vor Pflegeheimen oder Behinderteneinrichtungen haben", stellte sie fest. Die hier Beschäftigten würden eine verantwortungsvolle Arbeit leisten, wovon sich alle Interessierten am Tag der offenen Tür überzeugen könnten. Anliegen dieses Tages sei es laut Buchmann, Berührungsängste mit alten und behinderten Menschen sowie mit Suchtkranken abzubauen.

Die Besucher des Tages der offenen Tür kamen mit vielen Fragen zur Gesundheitsreform. Pflegeversicherung und Finanzierung eines Heimplatzes standen im Mittelpunkt des Interesses. "Man merkte, dass die Menschen verunsichert sind. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten", wertete die Leiterin die Anfragen.